Crash mit Lkws

Sechs Tote bei schwerem Busunfall auf der A21

Österreich
22.02.2010 14:55
Sechs Todesopfer und 37 Schwerverletzte - darunter eine schwangere Frau: Das ist die schreckliche Bilanz eines Busunfalls auf der A21, der Wiener Außenringautobahn, in der Nacht auf Montag. Auch zwei Lkws waren in den folgenschweren Auffahrunfall involviert.

Laut Sicherheitsdirektion war der deutsche Reisebus mit rund 40 Kosovo-Albanern an Bord im Gemeindegebiet von Gaaden in Niederösterreich nahezu ungebremst gegen das Heck eines vor ihm fahrenden slowakischen Lkws gekracht. Dieser war zuvor auf einen anderen Sattelzug aufgefahren.

"Ein Bild des Schreckens"
"Bei unserem Eintreffen bot sich ein Bild des Schreckens", berichtete ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Sparbach, die als erste am Unglücksort war. "Verletzte rannten auf der Autobahn blutüberströmt umher", andere seien auf der Fahrbahn gelegen, hieß es.

Nach rund 20 Minuten habe man den Lenker des slowakischen Sattelzuges befreien können. Die Bergung der Insassen des deutschen Reisebusses war dagegen schwieriger, ganze Sitzreihen mussten aus dem Fahrzeug geschnitten werden: "Nach rund einer Stunde konnte die letzte eingeklemmte Person aus dem Reisebus befreit werden."

Ob der Busfahrer wegen Sekundenschlafs auf den Lkw auffuhr, darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Eine wetterbedingte Ursache wird jedenfalls ausgeschlossen: "Die Straße war staubtrocken, zuvor hat den ganzen Tag die Sonne geschienen", erklärte die Asfinag.

Wegen Rauchwolke abgebremst?
Der nahzu unverletzt gebliebene rumänische Lenker des vordersten Sattelzuges war laut Fahrtenschreiber gegen 23.45 Uhr mit 80 Stundenkilometern in Richtung Steinhäusl unterwegs. Der Fahrer gab an, dass er vor sich einen Sattelschlepper und einen Autobus sah, die abbremsten, weil eine dunkle Rauchwolke vor ihnen aufstieg. Daraufhin bremste er sein Gefährt ebenfalls auf Schritttempo ab. Plötzlich sei "ein starker Ruck" durch sein Fahrzeug gegangen. Er sei daraufhin sofort auf dem Fahrstreifen stehen geblieben. Den "starken Ruck" verursachte ein slowakischer Lenker, der mit seinem Laster auf den Sattelzug des Rumänen auffuhr.

Buslenker und fünf Passagiere tot
Unmittelbar darauf folgte der Reisebus mit deutschem Kennzeichen. Der Buslenker dürfte übersehen haben, dass der vor ihm befindliche Laster eine Notbremsung durchführte, und prallte gegen das Heck des slowakischen Kraftfahrzeugs. Der Lenker und fünf Passagiere überlebten den Crash nicht.

Stundenlange Totalsperre der A21
Neben einem Großaufgebot an Rettungskräften standen 60 Feuerwehrleute bei den Bergungsarbeiten im Einsatz. Der Crash auf der A21 ist der schwerste Busunfall seit neun Jahren. Im Mai 2001 starben auf der Inntalautobahn in Tirol acht Menschen, nachdem ein Bus auf der Rückfahrt von einem Ausflug außer Kontrolle geraten war, die Leitschiene durchbrach und erst auf der Gegenfahrbahn zum Stehen kam.

Laut ÖAMTC war die Autobahn in Fahrtrichtung Wien ab 4.30 Uhr wieder geöffnet, in Fahrtrichtung Westen dauerte die Teil-Freigabe bis zum Vormittag, weil die Fahrzeuge Öl verloren hatten, das gebunden werden musste. 

Hotline und Notquartier eingerichtet
Die Schwerverletzten wurden in insgesamt acht Spitäler nach Mödling, Baden, Wien und St. Pölten gebracht. Ein Kriseninterventionsteam übernahm die psychologische Betreuung der Opfer, die von der Polizei zum Unfallhergang befragt werden. Für die Angehörigen der Opfer des Bus-Crashs ist unter 0800 144 244 eine Telefonhotline eingerichtet worden. Außerdem wurde im Flüchtlings-Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (Bezirk Baden) ein Notquartier eingerichtet. Dort werden auch angereiste Angehörige der Unfallopfer versorgt.

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