Blutbad in Illinois

Ex-Mitarbeiter tötete Kollegen – wegen Kündigung?

Ausland
16.02.2019 07:19

In Aurora im US-Bundesstaat Illinois hat ein ehemaliger Mitarbeiter auf dem Firmengelände der Henry Pratt Company, einem Hersteller von Wasserventilen, um sich geschossen und dabei fünf Menschen getötet. Zahlreiche weitere Anwesende wurden verletzt, unter ihnen fünf Polizeibeamte. Der Schütze, mittlerweile als Gary Martin (45) identifiziert, wurde im Feuergefecht mit Spezialeinheiten der Polizei erschossen. Das Motiv des Amoklaufs ist unklar, allerdings wurde über Nacht bekannt, dass Martin erst vor zwei Wochen gekündigt worden war.

Der Mann war auf das Gelände der Henry Pratt Company eingedrungen und hatte dort das Feuer eröffnet. Ein Angestellter der Firma berichtete gegenüber dem TV-Sender ABC7, er habe den Schützen als einen seiner Kollegen erkannt. Gary Martin sei mit einer Pistole inklusive Laser-Zielfernrohr in das Gebäude gerannt: „Er hat auf jeden geschossen, der ihm über den Weg lief“, schildert der Mitarbeiter die schrecklichen Momente: „Aus den oberen Büros ist ein Kollege gekommen, der schrecklich geblutet hat. Dann haben wir die Schüsse gehört und sind einfach nur gerannt.“ Sie seien schließlich durch den Hintereingang entkommen.

Täter starb bei Schusswechsel mit SWAT-Team
Als die Polizisten eintrafen, eröffnete Martin auf die Beamten das Feuer, fünf von ihnen wurden bei dem Schusswechsel verletzt, berichtete Polizeichefin Kristen Ziman am Freitagabend (Ortszeit). Ein sechster Beamter zog sich während des Einsatzes eine Verletzung am Knie zu. Ein SWAT-Team stürmte schließlich das riesige Fabriksgebäude, in dem sich der Schütze verschanzt hatte. Bei dem anschließenden Feuergefecht wurde er tödlich getroffen und verstarb noch am Tatort. Fünf weitere Personen überlebten den Amoklauf nicht. „Unser Beileid gilt den Angehörigen der Opfer“, sagte Ziman.

Schulen verhängten „Lockdown“
Zwei in der Nähe der Fabrik befindlichen Schulen verhängten einen „Soft Lockdown“, die Schüler durften ihre Klassenzimmer nicht verlassen. Der Unterricht lief aber normal weiter, bald darauf wurde der „Lockdown“ wieder aufgehoben. Wenig später teilte die Stadt via Twitter mit, der Schütze sei gefasst worden. Auch die Polizei schrieb, der Täter sei „gesichert“, dennoch komme es in der Umgebung des Tatorts zu einer erhöhten Polizeipräsenz. Zuvor hatten die Behörden die Anrainer dazu aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben bzw. die Gegend zu meiden.

„Keine Worte für diese Art des Bösen“
US-Präsident Donald Trump sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. „Amerika steht hinter Ihnen“, twitterte Trump am Abend. Den Polizeibehörden in Aurora zollte er Lob für „großartige Arbeit“. Gouverneur Jay Robert Pritzker zeigte sich bestürzt. „Es gibt keine Worte für die Art des Bösen, das unseren Nachbarn ihre Hoffnungen, ihre Träume und ihre Zukunft stiehlt“, wurde er von der „Chicago Tribune“ zitiert.

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