Impfung keine Gefahr

Landessanitätsdirektorin klärt auf

Salzburg
14.02.2019 14:00

Zehn Masernerkrankungen sind in Salzburg bisher bekannt geworden (siehe Bisher sieben Masern-Kranke sowie Zwei neue Masern-Fälle und Weiterer Masern-Fall). Der Großteil der Patienten stammt aus einer Familie im Pinzgau. Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz warnt davor, die Masern zu unterschätzen und fordert ungeschützte Menschen auf, die gratis Impfungen, die derzeit stattfinden, in Anspruch zu nehmen.

Frau Juhasz, warum sind in Salzburg nur 85 Prozent gegen die Masern geimpft?

Das liegt unter anderem an der Bereitschaft der Eltern, die Kinder zu impfen. Vielen ist die Gefahr nicht bewusst. Es gibt auch Fälle, wo die Kinder, gerade wenn zur Impfung aufgerufen wird, krank sind. Wenn der Termin einmal verschoben ist, wird er oft vergessen.

In welchem Alter wird die Impfung empfohlen?

Normalerweise sollte man im zehnten Lebensmonat die erste Dosis und im 13. Monat die zweite Teilimpfung bekommen. Die Impfung ist aber in jedem Alter nachholbar, dann beträgt der Abstand zwischen den zwei Dosen vier Wochen.

Wie werden Eltern auf die Impfung aufmerksam gemacht?

Eltern bekommen über AVOS ein Gutscheinheft für alle empfohlenen Kinder-Impfungen. Es gibt auch einen österreichischen Impfplan, der auf der AVOS-Homepage für jeden einsichtig ist. Das Kinder-Impfprogramm ist zudem kostenlos.

Sind Sie für eine Impfpflicht?

Nein, die Menschen müssen schon selber erkennen, wann ein Schutz nötig ist. Ich bin aber dafür, dass etwa das Gesundheitspersonal in Krankenhäusern verpflichtend geschützt wird. Das ist aber in Österreich schon so.

Warum sind die Masern so gefährlich?

Der Virus ist extrem ansteckend, wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Wenn jemand nicht geschützt ist und mit einem Infizierten in Kontakt kommt, erkrankt er zu 100 Prozent. Die Masern schwächen das Immunsystem. Deswegen können sich dann andere Infektionen wie einen Hirn- oder eine Lungenentzündung durchsetzen. Und die können dann im schlimmsten Fall tödlich enden. Besonders Babys, ältere, geschwächte Menschen oder Kranke sind hier gefährdet.

Was ist das für ein Impfstoff gegen die Masern?

Es ist ein Lebendimpfstoff. Da werden abgeschwächte Viren gespritzt. Das Immunsystem bildet Antikörper. So ist man beim nächsten Kontakt mit dem Virus geschützt. Auch für Mumps und Röteln verwendet man einen Lebendimpfstoff. Schwangeren, Säuglingen und Menschen mit Immunschwäche darf man diesen Impfstoff aber nicht verabreichen.

Manuela Kappes
Manuela Kappes
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