Eindeutige Deklaration

Führende Ärzte plädieren für Leitspital Liezen

Steiermark
13.02.2019 11:34

Nach der Landtagsdebatte um das geplante obersteirische Leitspital Liezen haben sich am Mittwoch Mediziner der von Absiedlung betroffenen Standorte mit einem Plädoyer für das zentrale Krankenhaus gemeldet: „Aus fachlicher Sicht ist das Festhalten an der noch aktuellen kleinteiligen Struktur eine Sackgasse“, meinte etwa Savo Miocinovic, Leiter der chirurgischen Versorgung Bad Aussee und Rottenmann.

In einer gemeinsamen Erklärung appellierten Miocinovic, sein Kollege und ärztlicher Leiter Gerhard Melzer sowie Karl Wohak, ärztlicher Leiter, und Christian Kaulfersch, Leiter der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie, beide vom Diakonissenkrankenhaus Schladming, „diese wichtige Entscheidung über die Zukunft der Gesundheitsversorgung im größten Bezirk Österreichs nach fachlichen und nicht nach politischen Kriterien zu treffen.“ Das Leitspital in Kombination mit geplanten Gesundheitszentren bzw. der geplanten Form der Notfall- und ambulanten Versorgung am Standort Schladming sei „fachlich ohne Alternative“.

Spitäler brauchen „gewisse Größenordnung“
„Damit der medizinische Fortschritt weiterhin auch bei uns in der Region stattfinden kann, braucht es im 21. Jahrhundert Mindestfallzahlen, die an den bisherigen im Vergleich kleineren Standorten nicht erreichbar sind. Nur damit kann die Qualität der Behandlung und auch jene der Aus- und Weiterbildung der Ärzte in der Region gewährleistet werden“, hielt das Quartett fest.

Medizinische Versorgungsqualität im modernen Ausmaß könne künftig „nur in Spitälern ab einer bestimmten Größenordnung“ angeboten werden. „Für die Versorgung, die direkt vor Ort gebraucht wird, sind im 21. Jahrhundert die geplanten Gesundheitszentren die maßgeschneiderte Form.“

Volksbefragung am 7. April
Die Oppositionsparteien KPÖ und FPÖ im steirischen Landtag haben im Jänner Unterschriften für eine Volksbefragung gegen das geplante Leitspital und für den Erhalt der drei Standorte vorgelegt. Sie soll noch am 7. April stattfinden. Kritiker verwiesen bisher stets darauf, dass manche Ärzte das Leitspital nicht befürworten würden.

Proteste von Bürgerinitiative
Melzer dankte der lokalen Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt der bestehenden drei Krankenhäuser einsetzt. Erst Ende Jänner hat die Initiative an der Kreuzung Trautenfels protestiert.

„Endes des Weges“ im Ausseerland in Sicht
Miocinovic sieht ein „Ende des Weges“ im Kampf um den Erhalt der chirurgischen Versorgung am Standort Bad Aussee: „Wie man hier im Ausseerland weiß, habe ich seit vielen Jahren hart für den Erhalt der chirurgischen Versorgung am Standort und im Verbund gearbeitet und tue es noch. Aber gerade das berechtigt bzw. verpflichtet mich sogar dazu, zu erkennen und auch zu sagen, wenn das Ende dieses Weges in Sicht kommt und der sinnvolle Weg in Zukunft künftig ein anderer sein muss, nämlich jener über ein Leitspital.“ 

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