Große Bühne

Salzburger Kampfsportler erhält UFC-Vertrag

Salzburg
12.02.2019 18:40

Zwei Jahre nach dem Wiener Aleksandar Rakic hat es mit dem Salzburger Ismail Naurdiev ein zweiter Österreicher auf die große Käfigkampfbühne der UFC (Ultimate Fighting Championship) geschafft. Der 22-Jährige nahm ein kurzfristiges Angebot an, bestreitet seinen ersten von vorläufig vier Kämpfen am 23. Februar bei der Fight Night: Blachowicz vs. Santos in Prag.

„Ich wollte immer ringen“, bestätigt der tschetschenischstämmige Ismail Naurdiev. Er kam mit zehn Jahren nach Salzburg, begann früh mit dem Ringen bei Olympic Salzburg. Fünf Staatsmeistertitel (und einen im Kickboxen) später ist der heute 22-Jährige beim Mixed Martial Arts (MMA) gelandet. Einer Sportart, die ursprünglich die beste aller Kampfsportdisziplinen finden wollte, zu einer eigenen Szene geworden ist. Gemeinsam mit Kickbox-Vizeeuropameister und Kumpel Ayub Gaziev, mit dem er in Salzburg das „Salzburg Top Team“ leitet, bereitete sich der in Grosny geborene Österreicher akribisch auf die Käfiggefechte vor. Und hält heute bei einer Kampfbilanz von 17 Siegen und zwei Niederlagen. „Elf hab ich durch k.o. gewonnen“, verrät der Allrounder. 13 seiner 14 letzten Duelle gingen an ihn.

„Hatte schon so ein Gefühl“
Von der großen Bühne der UFC hat Naurdiev schon als Kind geträumt. „Als ich bei UFC 66 (Anm. 2006) Tito Ortiz gegen Chuck Liddell gesehen habe, hat es klick gemacht. Dabei dachte ich lange, dass es MMA nur in den USA gibt.“ In den vergangenen Jahren trat Naurdiev mehrfach für die russische Promotion ACB an, fiel zuletzt fast ein Jahr mit gebrochener Hand aus. Jetzt ging es Schlag auf Schlag. „Besser hätte 2019 nicht beginnen können“, schmunzelt der „Austrian Wonderboy“. Lange wusste er nicht, wie er überhaupt die Miete begleichen soll. Nun sprangen kurzfristig zwei Sponsoren auf, gewann er in Wien einen Kampf binnen 36 Sekunden durch technischen K.o. Drei Tage später klingelte am Mittwoch um zwei Uhr morgens (die UFC hat ihren Sitz in Los Angeles) das Telefon. „Ich hatte schon so ein Gefühl, dass es klappen könnte. Daher habe ich bei ACB auch nicht verlängert“, verrät Naurdiev. Gutes Indiz: 2017 nahm ihn mit Paradigm Sports das Management vieler Stars der Szene unter Vertrag.

Harter Brocken zum Auftakt
Da Naurdiev nicht bis April warten wollte, kommt er schon am Samstag, den 23. Februar bei der Fight Night 145 in Prag zum Zug. Nach der Absage von Ramazan Emeev trifft er in der O2 Arena im Weltergewicht (bis 77 Kilo) auf den brasilianischen Routinier Michel „Trator“ (bedeutet Traktor) Prazeres. Der 37-jährige Polizist hält bei 26:2 Siegen als Profi, gewann seit November 2015 alle acht Fights in der UFC. Nach Prag stehen noch drei Kämpfe im Vertrag. „Aber wenn es gut läuft, kann man ja nachverhandeln.“ Angst vor der großen Aufgabe gleich zum Debüt auf großer Bühne hat er keine. „Ich bin gut drauf, kann ihn schlagen.“ Was die Basis dafür wäre, dass sein Traum vom Profidasein in der UFC weitergeht. Der Erfolg ist hart erarbeitet: Naurdiev trainiert täglich zwei bis dreimal, sechs Tage die Woche. Wie es gehen kann, hat ihm sein Wiener Bekannter Rakic bereits vorgezeigt: Der Halbschwergewichtler gewann alle drei Kämpfe bislang, gilt als aufsteigender Stern bis 93 Kilo.

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