Eigentlich ist es fast ein wenig Paradox. Mit ruhiger Hand und doch ein bisserl Stolz rückt Siegfried Rumpfhuber das „Modell 7“ mit türkiser Aufschrift in seinem kleinen Geschäft nahe der Panzerhalle zurecht. Also ein Ski-Modell seiner eigenen, neuen Skimarke „Original +“, die erst seit Oktober auf dem Markt ist. Und das in Zeiten sinkender Skiverkäufe. Verrückt, könnte man meinen, wenn dahinter nicht der 41-jährige gebürtige Bad Ischler stehen würde, der lange Jahre bei Fischer und Kästle tätig war.
Eine eigene Software berechnet die Skier
Nach eineinhalb Jahren Entwicklung setzt sein erstes eigenes Projekt auf eine Nische: Ein maßgeschneiderter Ski auf Rennsport-Niveau zu erschwinglichen Preisen. Wie das gelingt? „Wir haben mit dem Salzburger Start-up FACT.AI einen Online-Konfigurator entwickelt, der mithilfe von 21 Fragen den perfekten Ski berechnet, der dann gebaut wird“, so Rumpfhuber.
Will heißen: Mithilfe von biometrischen Daten, wie der Schuhgröße, sowie Fragen zum Skifahr-Verhalten berechnet die Software einen Ski, der daraufhin bei Augment Sport in Stuhlfelden (Pinzgau) gebaut wird. Die Anmessung durch Techniker entfällt, quasi „Massenmaßfertigung“. Kostenpunkt: im Schnitt 800 Euro bei einer Wartezeit von gut vier Wochen.
Die Idee dahinter: „Da eine individuelle Abstimmung wichtig ist, wollten wir dieses elitäre Thema, das sonst nur Rennläufern offensteht, für jedermann zugänglich machen“, sagt Rumpfhuber, der für dieses Konzept vergangene Woche den globalen Sport-Start-up-Preis „ISPO Brandnew Award“ verliehen bekam. Bisher konnten gut 800 Paar Skier abgesetzt werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.