Staugeplagte Stadt

Steiermark lässt jetzt Umfahrung für Liezen bauen

Steiermark
13.02.2019 06:00

Es ist bemerkenswert: Seit die „Steirerkrone“ im Spätsommer damit begonnen hat, die unendliche Verkehrsgeschichte rund um die Ennstalstraße zu thematisieren, geht es Schlag auf Schlag. Landesrat Anton Lang kommt das Verdienst zu, nach jahrelangen politischen Versäumnissen endlich Nägel mit Köpfen zu machen - wie jetzt in Liezen.

Mit ihrer viel beachteten Aktion „Stoppt das Sterben auf der B 320“ hat die „Steirerkrone“ nach Jahrzehnten Bewegung ins Ennstal gebracht. Die geschätzten Gesamtkosten von sieben kurzfristigen Maßnahmen (hauptsächlich Ausbauten und Begleitstraßen), die zwischen 2019 und 2023 umgesetzt werden sollen, belaufen sich auf 24 Millionen Euro.

In diesem Paket, das Landesrat Anton Lang im vergangenen Herbst präsentierte, nicht enthalten war eine Verkehrslösung für die staugeplagte Bezirkshauptstadt Liezen. Doch die ist nach Informationen der „Krone“ jetzt fix: Lang bestätigt, dass die 8000-Einwohner-Gemeinde eine Umfahrung bekommt!

Die zuständige Abteilung 16 wurde bereits offiziell mit entsprechenden Planungen beauftragt, auch der Regierungspartner ÖVP informiert, so Lang: „Unsere Experten rechnen mit einer Planungszeit von gut zwei Jahren, da natürlich auch geologische Untersuchungen notwendig sind. Ich habe dafür insgesamt eine Million Euro reserviert.“

Mehrere Varianten für die Umfahrung geprüft
Von den Straßenplanern werden mehrere Varianten geprüft, realistischerweise wird das Großprojekt zwischen 40 und 60 Millionen Euro verschlingen. „Das ist eine Grobschätzung aus Erfahrungswerten vom Grazer Südgürtel und der Weizer Umfahrung.“ Berücksichtigt würden freilich auch Radwege und die Errichtung von Lärmschutzwänden, sagt der Landesrat, der damit rechnet, dass vom Planungsstart bis zum tatsächlichen Bau einige Jahre vergehen werden. „Doch im Interesse des Landes Steiermark werden wir hier sicher einen Schulterschluss schaffen“, ist der Politiker überzeugt.

Pikant: Der Liezener Gemeinderat hatte erst vor Kurzem eine Umfahrung befürwortet, wollte sich seine Zustimmung allerdings teuer abkaufen lassen. SP-Bürgermeisterin Roswitha Glashüttner verlangte etwa Schulausbauten, Investitionen in die Sportinfrastruktur und eine Aufwertung der Innenstadt. Nicht weniger als 20 Forderungen knallten die Obersteirer den Grazern auf den Tisch.

Roter Landesrat lässt die Parteifreundin abblitzen
Letztlich erfolglos: „Dafür bin ich nicht zuständig“, lässt Anton Lang seine Parteifreundin abblitzen. Er habe sich über den Gemeinderatsbeschluss gefreut, „von diesem Forderungspaket allerdings erst aus den Medien erfahren“. Bis heute hat er aus Liezen kein offizielles Papier dazu erhalten

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