„Liebeskummerpraxis“

Valentinstag: „Tag der Liebe, nicht des Konsums“

Wien
12.02.2019 09:52

Am Valentinstag haben vor allem Frauen hohe Erwartungen - die auch vom Handel unterstützt werden. Man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass der Valentinstag „der Tag der Liebe und nicht des Konsums ist“, sagte Birgit Maurer, Psychologin der Liebeskummerpraxis Wien. Sie sieht in dem Tag ein schönes Ritual, das der Beziehung diene, jedoch viel Konfliktpotenzial berge.

Maurer warnte insbesondere vor Vergleichen mit Freunden und Bekannten, denn: „Vergleiche führen zur Verzweiflung.“ Anstatt zu schauen, was die beste Freundin zum Valentinstag geschenkt bekommen habe, solle man sich lieber auf die eigene Beziehung konzentrieren. Und das gelte nicht nur für den Valentinstag. Als „schöne Idee mit viel Konfliktpotenzial“ bezeichnet Maurer den Valentinstag. Die Psychologin kritisiert, dass oft der Kommerz vor Liebe und Zuwendung in den Fokus gerate.

Zeit wertvoller als Geschenke
Wichtig seien laut Maurer „Zeit zu zweit, Zuwendung und Zärtlichkeit“. Dabei gehe es vor allem um das tägliche Miteinander. „Denn was habe ich von einem Mann, der mir von seiner Sekretärin einen Blumenstrauß bestellen lässt, aber das restliche Jahr keine Zeit für mich hat?“, brachte Maurer die Problematik auf den Punkt. Sie befürwortet nicht-materielle Geschenke, beispielsweise Gutscheine für Ausflüge: „Zeit hat mehr Wert als Geschenke.“

Die Klinische- und Gesundheitspsychologin Regine Daniel warnt sowohl Frauen als auch Männer davor, sich zu sehr unter Druck zu setzen: „Die Frau fühlt sich ungeliebt oder zweifelt an sich, wenn sie kein Geschenk bekommt. Der Mann hat Angst, zu wenig bieten zu können oder etwas falsch zu machen.“ Daniel empfiehlt Paaren zudem, die Beziehung nicht nur am Valentinstag zu messen.

Zuhören als Schlüssel zum richtigen Geschenk
Wer auf der Suche nach Geschenken ist, dem rät Maurer zur Kommunikation - miteinander und übereinander. Zuhören sei der Schlüssel zum richtigen Geschenk. Frauen würden oft beiläufig erwähnen, was ihnen gut gefalle, meinte die Psychologin. „Der Partner kann sich die subtilen Geschenktipps dann gleich notieren“, riet Maurer. Um enttäuschten Erwartungen am Valentinstag vorzubeugen, solle man im Vorfeld über die jeweiligen Wünsche sprechen. Gerade Frauen sollten dabei nicht auf „hellseherische Kräfte“ ihres Partners hoffen, sondern ehrlich über Erwartungen an den Valentinstag sprechen.

Unangenehme Erinnerung für Singles
Laut einer Umfrage des Online-Partnervermittlungsportals Parship hat beinahe jeder dritte Österreicher keinen Partner. Für diese 28 Prozent Singles kann der Valentinstag oft eine unbequeme Erinnerung an das eigene Alleinsein darstellen. Aber das sei noch lange kein Grund zum Verzweifeln, sagte Caroline Erb. Sie ist Psychologin bei Parship und empfiehlt allen Partnersuchenden „offen, authentisch und locker“ zu sein und mögliche Zurückweisungen nicht persönlich zu nehmen. Wichtig sei vor allem, „aktiv etwas für sein Glück zu tun - online wie offline“. Man solle auf den anderen zugehen: „Auch bei Partys oder Vernissagen kann man auf Mr. oder Mrs. Right treffen“.

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