Neuer Campus an der TU

Grazer Forscher bauen Festung gegen Cybercrime

Steiermark
11.02.2019 22:04
Es ist eine mittlere Sensation, zumindest am Sektor Wissenschaft. Die TU Graz kooperiert in Sachen Cybersecurity (das ist, salopp formuliert, die Sicherheit im weltweiten Internet) mit dem riesigen Schweizer Unternehmen SGS. Es entsteht ein Campus mit – im Vollbetrieb – 400 hoch qualifizierten Arbeitsplätzen.

SGS ist nicht irgendwer. Der Genfer Prüf- und Inspektionskonzern beschäftigt weltweit 93.000 Mitarbeiter, setzt sechs Milliarden Euro um und hat ein Netzwerk aus 2600 Niederlassungen und Labors. Die Wertschätzung (und Aufwertung), die die Technische Uni mit dem am Montag vorgestellten „Cybersecurity Campus“ erlangt, ist nicht hoch genug einzuschätzen.

Die Materie ist nicht so leicht auf das Einfache herunterzubrechen: Aber es wird ein einzigartiger Ort für Forschung, Ausbildung, Prüfung und Zertifizierung in Sachen Internet-Sicherheit entstehen. Die immer weiter voranschreitende Vernetzung von Milliarden Geräten zum „Internet der Dinge“, ob in der Industrie, bei autonom fahrenden Fahrzeugen oder in unseren Wohnungen, führt auch zu neuen, großen Bedrohungen (Stichworte sind Internetkriminalität, Wirtschaftsspionage, Cyberkriege).

Chinesischer Konzernchef streut Graz Rosen
Welche Bedeutung dieses Forschungszentrum für SGS hat, wurde belegt, indem der oberste Chef, der gebürtige Chinese Frankie Ng, persönlich nach Graz jettete. „Die Partnerschaft mit der TU schafft ein einzigartiges Umfeld, um die Cybersicherheit in einer zunehmend vernetzten Welt nachhaltig zu gewährleisten“, streute Ng der Kompetenz der Steirer Rosen.

Entstehen wird der Campus auf einem Grundstück der TU auf den Grazer Inffeldgründen: Ein multifunktionales Gebäude mit 7000 Quadratmetern Betriebsfläche wird der Kern sein.

Landeshauptmann: „Zukunftsweisende Kooperation“
Dem Anlass entsprechend ließ es sich Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer nicht nehmen, seine Freude über die Initiative und „die zukunftsweisende Kooperation“ auszudrücken. Ebenfalls bei der Präsentation: Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl („Das ist ein großes Ding und erst ein erster Schritt“) und Vizerektor Horst Bischof, der den erkrankten Rektor Harald Kainz vertrat.

Fakten:
Neben dem Forschungszentrum, das noch heuer seinen Betrieb aufnimmt, soll auch ein Prüf- und Zertifizierungslabor für Cybersicherheit in Graz entstehen. Der Campus ist auch offen für Start-ups und Partner aus Industrie und Wissenschaft, die gemeinsam an IT-Sicherheitslösungen arbeiten. Das Hauptgebäude als Kern des „Cybersecurity Campus“ wird bis 2021 gebaut. Vorübergehend werden die Experten in Containern untergebracht sein.

Gerhard Felbinger
Gerhard Felbinger
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