Kein „Schneemann“

Neue Ultima-Thule-Bilder lassen Forscher rätseln

Wissenschaft
11.02.2019 13:37

Neue Bilder des 6,4 Milliarden Kilometer von der Erde entfernten Himmelskörpers Ultima Thule (auch 2014 MU69) lassen die Forscher rätseln. Ging man Anfang Jänner noch davon aus, dass das Objekt „wie ein Schneemann“ aussieht, würden neue Aufnahmen zeigen, dass 2014 MU69 doch nicht aus zwei miteinander verbundenen Kugeln bestehen, berichtet die US-Raumfahrtbehörde NASA auf ihrer Website.

Das schließen Astronomen nach der Auswertung von Bildern, die die Sonde „New Horizons“ am Neujahrstag aufgenommen hat, als sie mit einer Geschwindigkeit von mehr als 50.000 Kilometern pro Stunde in einer Entfernung von knapp 9000 Kilometern an Ultima Thule vorbeiflog.

Die Fotos würden zeigen, dass der Himmelskörper nicht die Form zweier miteinander verbundener Kugeln („Schneeball“) habe, sondern deutlich flacher sei, als es den Anschein hatte. Weil aber nicht alle Teile von 2014 MU69 von der Sonne angestrahlt wurden, gebe es bezüglich der exakten Form weiterhin gewisse Unsicherheiten, so die Wissenschaftler.

Der größere der beiden Teilkörper, der als Ultima bezeichnet wird, ähnle eher „einem großen Pfannkuchen“, der als Thule bezeichnete kleinere, habe die Form einer „eingebeulten Walnuss“, berichten die NASA-Wissenschaftler. Es sei völlig unklar, wie ein derart geformtes Objekt überhaupt entstehen könne, wird „New Horizons“-Missionschef Alan Stern auf der NASA-Website zitiert: „Wir haben noch nie beobachtet, dass so etwas die Sonne umkreist.“

Vorbeiflug am weitest entfernten Weltraumobjekt
„New Horizons“ hatte den 2014 mit Hilfe von Teleskopen entdeckten Himmelskörper am Neujahrstag überflogen. Ultima Thule (auch als 2014 MU69 bezeichnet) ist damit der am weitesten entfernte und mutmaßlich älteste Himmelskörper, der je von einer Raumsonde untersucht wurde.

Objekt Ultima Thule liegt im Kuipergürtel
Der Himmelskörper ist laut NASA etwa 31 Kilometer lang und dreht sich ungefähr alle 15 Stunden einmal um sich selbst. Ultima Thule liegt in einer dunklen und kalten Weltraumregion namens Kuipergürtel. Die Forscher erhoffen sich von den „New Horizons“-Daten Erkenntnisse über die Entstehung von Planeten.

Sonde ist bereits seit 13 Jahren unterwegs
Die rund 700 Millionen Euro teure „New Horizons“-Mission hat schon einiges hinter sich: Im Jänner 2006 war die Sonde vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet, danach an zahlreichen Planeten vorbeigeflogen. Im Jahr 2015 passierte sie schließlich als erstes Raumfahrzeug den Zwergplaneten Pluto.

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