Ein kleiner Afrika-Shop in Wien-Favoriten – unscheinbar, aber laut Ermittlern die Zentrale der weltweit agierenden Bande. Das Geschäft mit afrikanischer Haarkunst diente hauptsächlich als Tarnung. Das illegale Hauptgeschäft der „Verbrecher GmbH“: Bestellbetrug. Seit August 2018 sollen die Verdächtigen (fünf Nigerianer, zwei Somalier) unter falschen Identitäten 400 Handys um mehr als 50.000 Euro online geordert und diese dann am Schwarzmarkt verkauft haben.
Parallel mischte die Bande auch im Drogengeschäft mit: Ob illegaler Handel mit berauschenden Kath-Pflanzen oder mit Kokain – regelmäßig trafen in Wien Lieferungen aus Holland ein.
Umfangreiche Observationen
Monatelang waren die Ermittler der Kripo Schwechat den Verdächtigen auf der Spur, bis nach umfangreichen Observationen und Telefonüberwachungen schlussendlich für den mutmaßlichen Bandenboss und sechs seiner Handlanger die Handschellen klickten. Der Drogenkurier aus Holland ging im Zuge eines Schmuggelauftrags in einem Hotel im zweiten Wiener Gemeindebezirk ins Netz. Dank tatkräftiger Unterstützung von Diensthund „Frankie“ wurden bei Razzien in der Bundeshauptstadt und in Niederösterreich über eineinhalb Kilo Kokain, 1,2 Kilo Marihuana und 900 Bündel Kath sichergestellt.
„Diese bis ins Detail koordinierte Aktion war sowohl ein großer Schlag gegen den internationalen Suchtmittelhandel als auch gegen die Internet-Kriminalität“, so Chefermittler Patrick Thell von der Kripo Flughafen.
Klaus Loibnegger und Christoph Budin, Kronen Zeitung
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