Wie groß die Auswirkungen der Flüchtlingskrise von 2015 auf das Sozialsystem tatsächlich sind, zeigen die neuesten Zahlen aus Graz. Während der Anteil der österreichischen Bezieher seit Ende 2014 enorm gesunken ist, ist jener der ausländischen bzw. asylberechtigten enorm gestiegen. Insgesamt gibt es weniger Bezieher.
Die Grazer Vergleichszahlen von Dezember 2014 und Dezember 2018 im Überblick:
Mehr Sozialhilfe für Ausländer
Der Grazer VP-Sozialstadtrat Kurt Hohensinner konstatiert, dassdie Flüchtlingskrise ganz klar ihren Niederschlag im Grazer Sozialsystem gefunden habe.
38,5 Millionen Euro wurden inder steirischen Landeshauptstadtim Vorjahr für die Mindestsicherung aufgewendet. Davon gingen 17,7 Millionen Euro an Österreicher und 20,8 Millionen an Ausländer - und zwar zum überwiegenden Teil an Asylberechtigte.
Rekordanteil im Dezember 2018
Deren Anteil in der Grazer Mindestsicherung steigt seit einigen Jahren kontinuierlich und liegt per Dezember 2018 bei 44,9 Prozent - ein Rekord. Zum Vergleich: Der Anteil der Asylberechtigten ist allein von Dezember 2017 bis Dezember 2018 um 10,1 Prozent angewachsen. 42,4 Prozent der Grazer Mindestsicherungsbezieher sind Österreicher, der Rest von 12,7 Prozent entfällt auf EU-Bürger und Drittstaatsangehörige.
Sozialstadtrat Hohensinner betont einmal mehr, wie nötig die von Schwarz-Blau im Bund geplante Reform der Mindestsicherung sei: „Das jetzige System, in dem Menschen Sozialhilfe bekommen, die nie ins System eingezahlt haben, ist einfach nicht fair.“
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