„Rechte bringen Chaos“

SPÖ schießt sich auf „EU-feindliche“ FPÖ ein

Österreich
12.02.2019 06:00

Als bestes Angebot für alle Vernunftmenschen will sich die SPÖ im beginnenden EU-Wahlkampf positionieren: Die EU-Feindlichkeit der Freiheitlichen soll stark betont werden. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda: „Mit den EU-Austritts-Befürwortern der FPÖ könnte Österreich das gleiche Chaos wie den Briten drohen - das will niemand.“

„Wir sehen jetzt sehr gut bei den Entwicklungen in Großbritannien, was für gewaltigen Schaden Rechtspopulisten verursachen können“, sagt Thomas Drozda im Gespräch mit der „Krone“. Und er legt ein Papier auf den Tisch seines Büros in der Wiener Löwelstraße: „Das sind Dutzende Aussagen von Strache, Vilimsky, Norbert Hofer - sie zeigen, dass sie auch über einen EU-Austritt Österreichs abstimmen wollen.“ So habe Vilimsky am 20. Februar 2016 gefordert, „ein Referendum über den Austritt Österreichs aus der EU, quasi den Öxit, anzudenken“. Das sollte den Österreichern eine Warnung sein, meint Drozda: „Wir erleben ja, was sich in London abspielt.“

Auch Hofer im Fadenkreuz der SPÖ-Kritik
Auch Norbert Hofer wird von der SPÖ im Strategiepapier zitiert, der FPÖ-Minister soll am 26. Juni 2016 gesagt haben: „Wenn die Union sich falsch entwickelt (...), wenn sie sich zu einer zentralistischen Union entwickelt - und wenn da noch die Türkei beitreten sollte -, dann wäre für mich der Augenblick gekommen, wo man sagt: So, jetzt muss man die Österreicher fragen (...), ob sie hier noch Mitglied sein wollen.“

Drozda erinnert an blaue „Brexit-Glückwünsche“
Auch an die „Glückwünsche“ der FPÖ-Spitze zum EU-Austrittsvotum der Briten will die SPÖ ab sofort häufiger erinnern. Drozda: „Darin gratulierten Strache und Vilimsky den Briten zu ihrer ,wiedererlangten Souveränität‘.“ Allerdings ist in der betreffenden FPÖ-Aussendung auch zu lesen: Die FPÖ-Spitze sieht den Brexit als „Weichenstellung für die Demokratie und gegen den Zentralismus, aber auch gegen den anhaltenden Migrationswahn“.

Ob diese Sätze blaue Kernwählerschichten tatsächlich von einem Kreuzerl für die FPÖ bei der EU-Wahl abschrecken? Am Abend des 26. Mai gibt’s dafür mit der Auszählung des EU-Wahlergebnisses eine Antwort.

Richard Schmitt
Richard Schmitt
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