Sorge um junge Akteure

Fasching: Kärntens Narren geht der Nachwuchs aus

Kärnten
10.02.2019 11:09
In diesem Jahr macht Kärnten seinem Ruf als Fasching-Hochburg wieder alle Ehre! Mehr als 40 Gilden lassen es krachen. Allerdings plagen einige bereits Nachwuchssorgen. Der Landesverband startet daher eine Initiative, um neue Akteure zu rekrutieren. Der Villacher „Noste“ sieht aber auch ein anderes Problem: „Den Jungen fehlen die Vorbilder, denn viele Nummern werden nur kopiert.“

Vom „Apotheker“ in Villach bis zum „Stadtmasseur“ in Althofen: Viele frühere Aushängeschilder des Faschings sind in Pension. Neue Narren braucht daher das Land. Doch die Suche ist nicht gerade spaßig.

Kärnten: Faschingsgilden suchen junge Akteure
„Die jungen Leute haben nicht mehr so viel Zeit, weil es strengere Vorgaben vom Arbeitgeber gibt. Früher wurde ja eher ein Auge zugedrückt, wenn ein Mitarbeiter zur Probe musste. Außerdem haben viele Junge heutzutage andere Interessen als Fasching“, meint Bruno Arendt, Landespräsident vom Bund Österreichischer Faschingsgilden (BÖF).

Langfristig könnte es zum Problem werden. Arendt: „Die Akteure werden älter. Manche wollen aufhören, können aber nicht, weil einfach der Nachwuchs fehlt.“

„Noste“ vom Villacher Fasching fordert mehr Kreativität
Aus Sicht von Manfred Obernosterer – alias der „Noste“ aus Villach – habe das hausgemachte Ursachen: „Den Jungen fehlen die Vorbilder. Viele Nummern im Fasching werden ja nur noch kopiert, indem man einfach Inhalte aus dem Internet übernimmt.“

„Noste“ ruft daher wieder zu mehr Eigeninitiative und Kreativität auf: „Es macht dann auf der Bühne einfach mehr Spaß. Und das Publikum weiß das zu schätzen. Dann werden sicher auch mehr Junge kommen.“

Herausforderungen für heimische Faschingsgilden
Willie Wurzer – der legendäre „Tschentsche“ von Althofen – sieht weitere Herausforderungen: „Oft ist es schwer, neue Leute zu kriegen, weil sie fürchten, dass sie spielerisch nicht das Niveau von anderen erreichen. Da sind wir vielleicht auch selber daran schuld. Doch es muss keiner Angst vor der Bühne haben!“

Der Moosburger Faschingspräsident Gerhard „Faxe“ Striednig nimmt auch die Gilden selbst in die Pflicht: „Manche haben gewisse Hierarchien, die die neuen Akteure abschreckt. Dabei sollte man einfach jedem eine Chance geben.“

Faschingskurse für junge Leute
Auch der BÖF will eine Initiative starten. Arendt: „Wir planen Kurse für junge Leute. Sie können sich dann ausbilden lassen, damit sie sich reif für die Bühne fühlen. Es soll einfach eine Hetz und Gaude sein. Und dann müssen sie die Älteren halt auch ranlassen...“

Zudem soll es auch im Sommer ein Programm geben. „Der Fasching muss zu einem Ganzjahreshobby werden – nicht nur während der Saison. Dann wird es leichter sein, dass die Leute dabei bleiben.“

Christian Rosenzopf
Christian Rosenzopf
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele