Anbieter beruhigen

Verletzte und Tote: Sind Leih-Roller sicher genug?

Digital
08.02.2019 12:20

Gehirnerschütterungen, Prellungen, Brüche oder Schlimmeres: Die wachsende Zahl von Verletzten und Toten, die bei der Fahrt mit den per Handy-App anmietbaren Leih-Scootern verschiedener Anbieter verunglückt sind, sorgt in den USA für eine Debatte über die Sicherheit der Elektroflitzer.

Jüngstes Opfer der Elektro-Scooter: der 21-jährige Mark Sands aus Irland. Er war als Austauschstudent in den USA und wurde in Austin (Texas) bei einer Fahrt mit einem Leih-Scooter am Freitagmorgen von einem Uber-Fahrzeug erfasst. Der junge Mann überlebte die Kollision nicht.

Hunderte Unfälle mit neuen E-Scootern
Die seit einiger Zeit auch in Österreich anmietbaren Elektro-Scooter von Anbietern wie Lime oder Byrd gibt es in den USA schon seit gut zwei Jahren. In dieser Zeit wurden mindestens 1545 Unfälle mit Personenschaden mit den bis zu 25 Kilometer pro Stunde schnellen Elektro-Flitzern protokolliert, berichtet die britische BBC. Die Zahlen stammen aus einer Studie, für die Fallzahlen aus elf Krankenhäusern in 47 US-Städten, in denen die Leih-Scooter angeboten werden, zusammengetragen wurden.

Genaue Zahlen aus Österreich, wo die E-Scooter verschiedener Hersteller seit vergangenem Jahr auch in Wien angeboten werden, gibt es noch nicht. Unfälle gab es aber auch hierzulande schon einige. Ein 19-Jähriger stürzte erst vor einigen Monaten mit dem E-Roller in den Wienfluss. Eine Achtjährige erlitt beim Zusammenstoß mit einem E-Scooter-Fahrer Kopfverletzungen. Ein Problem, dessen sich die Polizei bewusst ist und das offenbar oft durch die falsche Nutzung - etwa am Gehsteig oder unter Alkoholeinfluss - zustande kommt. Die Polizei steuert deshalb aktiv mit einer Aufklärungskampagne gegen.

„Unsere Gedanken sind bei der Familie“
Nichts desto trotz sind die Anbieter der flotten E-Scooter international mit wachsender Kritik konfrontiert - welche sie allerdings nicht auf sich sitzen lassen wollen. „Wir sind am Boden zerstört wegen der Tragödie in Austin und unsere Gedanken sind bei der Familie und den Freunden des Opfers“, kommentiert Scooter-Anbieter Lime den jüngsten Todesfall. „Hier bei Lime ist uns die Sicherheit unserer Nutzer und der Gemeinschaft oberstes Anliegen“, heißt es vom Unternehmen. Tatsächlich habe man immer wieder in die Sicherheit investiert, drei Millionen Dollar in Aufklärungskampagnen gesteckt und weltweit 250.000 Gratis-Helme verteilt.

William Wallace vom Analysehaus Consumer Reports ist das allerdings nicht genug. „Kunden, Scooter-Anbieter, Städte, Helmhersteller und Regulierungsbehörden müssen zusammenarbeiten, um die Sicherheitssituation dieser Produkte zu verbessern“, rät er. Beim Scooter-Anbieter Bird hält man dagegen: „Zu Verletzungen kommt es im Bruchteil eines Prozentes aller E-Scooter-Fahrten weltweit.“ Autounfälle seien unterdessen für mehr als eine Million Tote pro Jahr verantwortlich.

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