Bei der Polizei

Gewerkschaft beharrt: Uns fehlen viele Beamte

Salzburg
08.02.2019 12:50
Wo sind die Polizisten, die von der Polizeidirektion in der vollen Statistik angegeben werden? Das fragt sich nicht nur die Gewerkschaft, auch die Beamten vor Ort rätseln. So nennt das Ministerium einen verpflichtenden Sollstand von 200 Beamten im Flachgau, die LPD gibt 177 Vollbeschäftigte an. Doch es fehlen 48 Beamte.

Das Verwirrspiel rund um die Exekutivbeamten, die tatsächlich Dienst im Bundesland Salzburg machen, geht munter weiter. Landespolizeidirektor Dr. Franz Ruf hatte in der Krone vermeldet: „Alle Planstellen sind besetzt.“ (siehe Polizei sagt „Alles wird besser!“).

Doch ihre Anzahl wird vom Ministerium vorgegeben und könnte nur mit Zustimmung der Gewerkschaft verändert werden: 1570 Polizisten schreibt das Ministerium aktuell für das Land Salzburg vor. FSG-Gewerkschafter Walter Deisenberger: „Die Salzburger SPÖ hat 2018 im Ministerium nachgefragt und die Auskunft bekommen, dass zu einer für die Bevölkerung unabdingbaren sicherheitspolizeilichen Grundversorgung die bestehenden Sollzahlen als Mindestmaß anzusehen sind.“

200 Beamte sollen das im Flachgau sein, 486 in der Stadt und 78 im Tennengau. Salzburgs LPD nennt in der hauseigenen Statistik aber nur die Kopfzahl: 182 für den Flachgau, 448 in der Stadt, 73 im Tennengau. Walter Deisenberger: „Kein Wort davon, wer nur zu 25 oder 50% arbeitet, krank oder in Karenz ist.“ Darum beharrt man auch im Flachgau darauf: „Uns fehlen alleine hier mit Stand Jänner 2019 48 Beamte auf den Sollstand von 200“, so der Bezirkskommandant.

Schwarzachs Bürgermeister Andreas Haitzer: „Ich frage mich, wo all diese Beamten sind, die in der Statistik auftauchen. Wir in Schwarzach haben 12 System-Posten, von denen ständig drei Beamte fehlen, weil sie irgendwo bei einer Sondereinheit zugeteilt sind. Die Beamten sind für drei Gemeinden, auch Goldegg und St. Veit zuständig. Und seit fünf Jahren fehlt uns am Posten auch ein stellvertretender Kommandant.“

Viele Beamte in der Statistik: Wo sind sie?
Für Landespolizei-Chef Franz Ruf ist alles in Ordnung: Aktuell gäbe es 1454 voll Beschäftigte Beamte (116 unter dem Soll-Stand), zusätzlich 237 Polizeischüler und 25, die gerade eine Ausbildung machen. Macht laut Ruf 1716 Polizistinnen und Polizisten. Und im Laufe des Jahres werde es eine spürbare Entlastung durch neue Polizisten geben.

Nicht vom Tisch ist hingegen die Einsparung bei den Überstunden. Die Devise heißt minus 15% im ersten Halbjahr, so hat es der Innenminister angeordnet. Das heißt: Weniger Präsenz auf der Straße. Doch 78% der Krone-Leser wollen mehr Polizei sehen.

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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