Nach WM-Silber

Kriechmayr: „Ich möchte noch eine Stufe höher!“

Ski-WM 2019
08.02.2019 06:40

Nach Silber im Super-G feierte Vincent Kriechmayr im Kreise von Familie und Fans. Aber mit angezogener Handbremse, denn in der WM-Abfahrt will der Oberösterreicher nach Gold greifen.

Vincent, was waren die schönsten Momente an deinem silbernen Donnerstag?
Meine Eltern sind extra mit dem Auto nach Åre gekommen! Weil meine Mama Probleme mit den Ohren hat, kann sie nicht mehr fliegen. Dass sie diese extremen Strapazen nicht umsonst auf sich genommen haben, ich ihnen gleich im ersten Rennen eine Medaille schenken konnte, macht mich glücklich und stolz. Wunderschön war auch die Video-Botschaft meiner Schwester Jacoba, direkt aus dem Kuhstall daheim!

Apropos Familie, wie viel vom belgischen Blut der Mama fließt noch in dir?
Sehr viel! Allerdings nicht mehr ganz so viel, wie ich es eigentlich wollen würde. In meiner Kindheit waren wir oft bei Oma und Opa, ich konnte die Muttersprache, verstand auch alles. Als ich dann im Ski-Internat war, gingen sich die Besuche nicht mehr aus, hab ich viel verlernt. Das wieder aufzufrischen, ist definitiv ein großer Wunsch von mir!

Wie wild sind die Feierlichkeiten ausgefallen?
Es war ein gemütliches Essen mit der Familie und den Fans im TirolBerg. Die Frittatensuppe und die Brettljause waren sensationell. Das richtige, g’scheite Anstoßen müssen wir nach hinten verschieben. Die wichtigen Trainings und dann natürlich die Abfahrt haben jetzt natürlich absolute Priorität!

Wie befreit kannst du in diese Abfahrt gehen?
Ich kann jetzt sehr gelassen hineingehen. Das ist ein gutes Gefühl. Meine Medaille hab ich ja schon im Sack! Aber ich strebe nach mehr, sonst wäre ich kein echter Rennfahrer. Ich will zeigen, dass ich noch eine Stufe weiter oben stehen will und kann!

Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten blieb dir bis jetzt ein wilder Sturz, eine schwere Verletzung erspart. Macht das deine Stärke in schwierigen Rennen wie dem WM-Super-G aus?
Ja, es stimmt. Ich bin noch nie richtig auf die Gosch’n geflogen (klopft dreimal auf den Tisch). Dadurch red ich mir natürlich leichter, tu mir nicht so schwer, das letzte Hemd zu riskieren. Und dadurch ist es für mich von Vorteil, wenn es richtig schwierig ist. Das kommt mir entgegen.

Du meintest immer, dass du noch keine Medaille hast und im Vergleich zu deinen Teamkollegen ein „kleiner Brauser“ bist. Die Zeiten sind vorbei, oder?
Wichtig: man darf nicht alles so ernst nehmen, was ich sage (lacht). Aber es stimmt schon, es tut sehr, sehr gut, dass ich jetzt auch so eine Medaille habe!

Alex Hofstetter, Aare, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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