Gutachten gefälscht!

Zustand der Genua-Todesbrücke wurde verheimlicht

Ausland
08.02.2019 06:00

Neue Verdachtsmomente im Fall der eingestürzten Autobahnbrücke in Genua: Laut der italienischen Justiz waren Gutachten zum Zustand der Morandi-Brücke gefälscht worden. Während Ermittler weiter nach einem Schuldigen suchen, wird der Rest des Konstrukts abgerissen.

Am 14. August des Vorjahres kam es zur Katastrophe: Ein hundert Meter langer Teil der Morandi-Brücke stürzte ein und riss 43 Menschen mit in den Tod. Neben dem Vorwurf der Fahrlässigkeit wegen mangelnder Instandhaltung der Brücke wird nun vermutet, dass zuvor Behördenpapiere manipuliert worden waren.

Unstimmigkeiten entdeckt
Am 1. Februar 2017 wurde von der staatlichen Aufsichtsbehörde für öffentliche Bauten bewilligt, dass die Autobahnbrücke verstärkt werden sollte. Ein Gutachten einer Kommission, die aus Fachleuten bestand, hatte diese Empfehlung ausgesprochen. Doch genau dieses Schriftstück weist den Ermittlern zufolge Unklarheiten auf - so würden Originaldokumente und Kopien nicht übereinstimmen. Es besteht nun der Verdacht, dass einzelne Mitglieder der Kommission die Papiere manipuliert haben. Gegen die Experten wird ermittelt.

20 Millionen Euro für Aufräumarbeiten
Bisher wurden 3000 Tonnen Material des eingestürzten Konstrukts vom Unglücksort weggebracht. Ab Freitag folgen durch kleinere Sprengungen die Abrissarbeiten des westlichen Rumpfs, der noch steht. Mehr als 20 Millionen Euro wurden für die Aufräumarbeiten kalkuliert. Bis 2020 fahren Autos und Lkw schon über die neue Brücke. Nach den Plänen des italienischen Star-Architekten Renzo Piano wird der neue und schlichte Bau errichtet.

Kronen Zeitung

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