„Millennial-Blackface“

Wirbel um „rassistischen“ Pulli von Gucci

Star-Style
07.02.2019 08:47

Darf Mode wirklich alles? Nein, finden viele, die sich jetzt über einen Pullover aus der Winterkollektion des italienischen Modehauses Gucci aufregen. Der eigenwilligen Kreation, bei der man den Rollkragen des schwarzen Pullis wie bei einer Sturmhaube bis zur Nase über das Gesicht ziehen kann, wird nämlich eine rassistische Intention vorgeworfen. Das Modehaus reagierte sofort und nahm das Designerstück aus den Läden.

Ein schwarzer Sturmhauben-Pulli aus der Herbst-Winter-Kollektion von Gucci lässt gerade im Netz die Wogen hochgehen. Dem exzentrischen Luxusstück aus dem italienischen Modehaus wird nämlich eine rassistische Tendenz vorgeworfen. Es sei eine „Blackface Haute Couture für Millennials“, so der Tenor. Denn bei dem 900-Dollar-Luxus-Pullover kann man ähnlich einer Sturmhaube den schwarzen Rollkragen über das Gesicht hochziehen, ein Cut-out mit roten Lippen legt dabei den Mund der Trägerin frei. 

Man habe sich bei dieser Kreation von alten Skimasken inspirieren lassen, erklärte Gucci zu seiner Kreation. „In der Rekonstruktion von Materialien und Stoffen“ wolle man „eine neue Identität“ schaffen, so Gucci weiter.

„Das ist das Schlimmste, das ich je gesehen habe!“
Viele Twitter-User fühlten sich trotzdem von diesem Pulli angegriffen. „Das ist das Schlimmste, das ich je gesehen habe. Macht ihr Witze?“, fragt ein Twitter-User ungläubig. „Gucci verkauft Blackface-Pullis“, schreibt ein weiterer, während sich noch einer fürchterlich aufregt und schimpft: „Sie haben auch noch eine passende Maske, damit man ein schickes, schwarzes Gesicht hat, ohne die Farben durcheinander zu bringen.“

Gucci nimmt rassistischen Pulli aus dem Verkauf
Das italienische Luxuslabel reagierte umgehend auf die Kritik. Man entschuldige sich „zutiefst für die Beleidigungen, die man anderen zugefügt hat“, schrieb Gucci auf Twitter. „Wir können bestätigen, dass das Kleidungsstück unverzüglich aus unserem Online-Store und auch allen anderen Geschäften entfernt wurde“, ist in dem Statement weiter zu lesen.

„Wir betrachten Vielfalt als einen grundlegenden Wert, der vollständig gewahrt und respektiert werden muss, und bei jeder Entscheidung, die wir treffen, an vorderster Front steht. Wir sind fest entschlossen, die Vielfalt in unserer gesamten Organisation zu erhöhen und dieses Ereignis zu einem starken Lernmoment für das Gucci-Team und darüber hinaus zu machen.

Das sogenannte Blackfacing, die Methode, dunkel geschminkte weiße Schauspieler die Rollen von Schwarzen auf der Bühne oder der Leinwand übernehmen zu lassen, ist umstritten. Sie knüpft an rassistische Stereotypen an, so der Vorwurf.

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(Bild: kmm)



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