Kriechbaum gefordert

Nach WM-Pleite: „So mache ich Mädels wieder fit!“

Ski-WM 2019
07.02.2019 07:46

Nach der Abfuhr im Super-G ist vor der nächsten WM-Herausforderung - und Damen-Chef Jürgen Kriechbaum will, dass die ÖSV-Ladys ihre Köpfe nicht hängen lassen.

Jürgen Kriechbaum, Chef der österreichischen Ski-Damen, 24 Stunden nach der Super-G-Schlappe. Noch immer ist dem 52-Jährigen der Ärger über den verpatzten WM-Auftakt anzusehen, aber in seinen Augen blitzt es schon wieder. Nach der Abfuhr ist vor der nächsten Herausforderung - so ist Sport, so ist das Trainer-Geschäft. „Das war ja nicht die erste Niederlage, die wir erlebt haben. Wir kennen das. Und wir wissen, wie wir damit umgehen müssen“, sagt der Wahl-Tiroler.

Auch nach Erfolgen wie dem Doppelsieg von Nici Schmidhofer in Lake Louise pflegt der Damen-Chef warnend den Zeigefinger zu heben: „Vorsicht - die nächste Niederlage kommt bestimmt!“ Nun kommt statt des Zeigefingers eine (verbale) Streicheleinheit: Es wird schnell alles anders.

Dennoch blieb die Auftakt-Schlappe nicht unkommentiert. Auf den Computern wurde die Leistung im ersten Aare-Rennen genau analysiert. „Ich habe es mir am Abend noch einmal angesehen. Und mich noch einmal geärgert“, gab Nici Schmidhofer offen zu.

Der Cheftrainer nickte: „Keine hat einen fehlerlosen Lauf zustande gebracht. Realistisch gesehen hatte nur Tamara Tippler bis zu ihrem Fehler eine Gold-Chance. Sie war Shiffrin bis auf ein paar Hundertstel nahegekommen.“

Analyse ja, nachweinen nein. Das ist Punkt eins in der Super-G-Therapie von Kriechbaum. „Reden darüber ist wichtig, man muss die Sache ja auch verarbeiten. Aber das ist Alltag bei uns. Wir sind noch immer aus so etwas rausgekommen.“

In eine Depression, so der Chef, müsse jedenfalls keine verfallen, das sei nicht zielführend: „Sie sind ja alle gut drauf, das haben die jüngsten Resultate gezeigt.“ Kriechbaums Punkt zwei in der Therapie: Abschließen. „In diesen Situationen hilft eigentlich nur: Cool bleiben - und sich darauf konzentrieren, was man kann.“

In die Abfahrt am Sonntag gehen die Österreicherinnen trotz der Super-G-Pleite als große Favoritinnen: Fünf der sechs Saison-Downhill-Rennen haben Kriechbaums Mädels gewonnen! Nici Schmidhofer (zwei Siege in Lake Louise), Ramona Siebenhofer (zwei in Cortina) und Stephanie Venier (Cortina) sind auch fix gesetzt - um den vierten Startplatz rittern am Samstag (wenn das Wetter passt) beim Training Tamara Tippler, Ricarda Haaser und Christina Ager.

Georg Fraisl, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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