Neue U-Bahn-Toiletten

Geld stinkt nicht: Was WCs in die Kassa spülen

Wien
06.02.2019 15:00

Für Aufregung sorgte die Übernahme der Toilettenanlagen bei großen Wiener U-Bahn-Stationen durch den deutschen Systemanbieter Sanifair. Aus finanziellen Gründen ist das Engagement auf jeden Fall verständlich: So spült ein kostenpflichtiges WC mit gutem Standort einiges an Geld in die Kasse.

Für viele Wiener und Touristen bildete die Opern-Toilette bei der U-Bahn-Station am Karlsplatz jahrelang das Flaggschiff der öffentlichen Bedürfnisanstalten. Sanfte Walzerklänge begleiteten die Besucher auf ihrem Weg. Ein Konzept, das großen Erfolg zeigte: So wurden im Durchschnitt 330 Besucher pro Tag in der Opern-Toilette begrüßt. „An Spitzentagen, wie etwa zu Silvester, waren es auch mehr als 1000 Gäste“, erinnert sich der frühere Betreiber Gerhard Neuhold. Bei einer Gebühr von 90 Cent flossen dadurch pro Jahr Einnahmen von rund 110.000 Euro in die Kasse.

Doch wie jeder weiß, ist Umsatz nicht gleich Gewinn: Laut Neuhold galt es, jedes Jahr 70.000 bis 80.000 Euro an Ausgaben zu decken. So musste in Werbung investiert werden. „Das brauchten wir am Anfang, um die Toilette bekannt zu machen“, so der Ex-Betreiber. Zu Jahresbeginn war Schluss. Was mit der Anlage passiert, ist noch offen.

Sicher noch immer ein gutes Geschäft
Die neuen Betreiber werden auf ihren WCs durch den geringeren Preis von 50 Cent pro Besuch zwar geringere Einnahmen haben. Da sie aber mehrere Anlagen führen, dürften die Fixkosten niedriger sein. Ein gutes Geschäft ist es mit Sicherheit noch allemal.

Philipp Wagner, Kronen Zeitung

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