Tiroler bloßgestellt

Ungewöhnlich: Rendi-Wagner schwänzt SP-Parteitag

Österreich
06.02.2019 11:53

Ungewöhnliches tut sich in der SPÖ: Der Tiroler Landesparteitag mit der geplanten Wahl Georg Dornauers zum neuen Parteichef am 2. März in Innsbruck wird ohne Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner über die Bühne gehen. Diese sei „terminlich verhindert“, sagte Dornauer am Mittwoch. An ihrer Stelle werde der dann neue burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil anwesend sein. Dornauer betonte, die Abwesenheit Rendi-Wagners hänge nicht mit dem Zerwürfnis nach seinem umstrittenen Sager im Landtag im vergangenen November zusammen. Die Partei hatte den 35-Jährigen daraufhin aus allen Bundesgremien verbannt.

Auf Nachfrage ließ Dornauer am Mittwoch leise Kritik an der seltenen Anwesenheit Rendi-Wagners in Tirol durchklingen. Es sei sein „Wunsch“, dass die Vorsitzende auch einmal nach Tirol komme - und nicht nur für ein paar Stunden, sondern auch über mehrere Tage. „Das sage ich in aller Deutlichkeit“, so Dornauer. Früher sei das üblich gewesen. Diesen Wunsch habe er bereits vor rund einem Jahr in Wien deponiert.

„Tirol ist ein gastfreundliches Land. Und der Dornauer ist es auch“, versuchte er seine Bundeschefin ins „Heilige Land“ zu locken. Es sei wichtig, dass die Vorsitzende auch einmal in den Betrieben und Gasthäusern des Bundeslandes Präsenz zeige.

Eigenwilliges Lob für Rendi-Wagner: Keine „keifende Oppositionschefin“
Mit der Performance Rendi-Wagners seit ihrer Wahl zur Parteichefin zeigte sich Dornauer dennoch zufrieden: „Sie macht das gut“, es sei aber klar, dass sie nicht die „keifende Oppositionschefin“ sei. Das wäre auch nicht authentisch.

SPÖ-Zerwürfnis Bund/Tirol seit „Horizontale“-Sager
Mit einem sexistischen Sager über eine erkrankte grüne Regierungskollegin („Ich will mir die Landesrätin nicht in der Horizontalen vorstellen“ - siehe Video unten) hatte Dornauer im vergangenen November für heftige Diskussionen gesorgt - auch innerhalb der SPÖ. Die Kluft zwischen Innsbruck und Wien konnte seitdem nur notdürftig überbrückt werden, wie auch die aktuelle Entwicklung rund um den Tiroler Parteitag zeigt.

SPÖ-Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek hatte Dornauer nach dem Vorfall zum Rücktritt aufgefordert - dem kam der Tiroler nicht nach. „Meine Aussage war flapsig, aus meiner Sicht aber missverstanden“, sagte Dornauer. Er nehme zur Kenntnis, dass „Sexismus beim Empfänger entsteht“ - auch dieses Zitat sorgte wieder für Diskussionen.

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