Neues Beratungsangebot

„Kinder trauern bei einem Todesfall ganz anders“

Tirol
05.02.2019 11:00
Der Tod gehört zum Leben – so schwer es auch oft zu begreifen ist. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, wird nicht nur die Gefühlswelt der Erwachsenen durcheinander gewirbelt – auch für Kinder ist ein solcher Verlust ein einschneidendes Erlebnis. Um in der schwierigen Zeit der Trauer bestmögliche Hilfe bieten zu können, gehen nun die Hospiz-Gemeinschaft und „Rainbows“ gemeinsam des Weges.

„Wenn ein Mensch, den man über alles liebt, die letzten Tage seines Lebens im Hospiz verbringt, denkt man gar nicht mehr daran, auf sich selbst zu achten“, schildert eine junge Tirolerin, die kürzlich einen sehr schweren Verlust zu verkraften hatte. Der Tod einer nahestehenden Person belastet – vielen Erwachsenen fällt es sehr schwer, mit trauernden Angehörigen oder Freunden umzugehen. Es wird um die richtigen Worte gerungen. Und oft wissen Betroffene überhaupt nicht, was sie sagen sollen. Noch schwieriger ist der Umgang mit Kindern, die mit so einer Situation zurechtkommen müssen. Häufig fehlt es schlichtweg an der Erfahrung.

„Gibt kein Patentrezept“
„Die Trauer hat viele Gesichter. Es gibt kein Patentrezept. Deshalb ist es umso wichtiger, ganz individuell auf die trauernden Personen einzugehen“, weiß Elisabeth Zanon, Chefin der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft. Um das Unterstützungsangebot noch breiter zu fächern, geht das Hospiz nun eine Kooperation mit „Rainbows“ ein. Die Initiative begleitet seit über 25 Jahren Kinder und Jugendliche in stürmischen Zeiten, sei es nach der Scheidung der Eltern oder dem Tod einer Bezugsperson.

„Kinder trauern ganz anders als Erwachsene“, erklärt Rainbows-Landesleiterin Barbara Baumgartner. „Sie verhalten sich oft unauffällig, reden und weinen weniger, trauern aber genauso. Zu Angst und Unsicherheit können sich auch noch Wut oder sogar Schuldgefühle mischen. Kinder fühlen sich teils alleine gelassen, weil viele Eltern nicht wissen, wie man sich ihnen gegenüber verhalten soll.“

Beratung für Eltern & Co.
Mit Start am Mittwoch, 6. Februar, (14 bis 17 Uhr) werden die Trauerbegleiter vorerst einmal monatlich in den Räumlichkeiten der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft in Hall eine Beratung für Eltern, Bezugspersonen und Kinder anbieten. Je nach Bedarf könnte dieses Angebot noch ausgeweitet werden.

„Ziel dieser Kooperation ist es, die Erwachsenen zu beraten und den Kindern Halt, Sicherheit, Hoffnung sowie Zuversicht zu geben und dadurch die ganze Familie in der Trauer zu unterstützen und zu stärken.“

Hubert Rauth, Lea Singer/Kronen Zeitung

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