Sensation perfekt

Nina Reithmayer holt sich im Rodeln Olympia-Silber!

Tirol
17.02.2010 01:21
Was für ein Thriller im Eiskanal: Rodel-Beauty Nina Reithmayer hat mit Silber Östererichs dritte Olympia-Medaille geholt. Die 25-Jährige fiel im Ziel ihrem Freund und Skeleton-Ass Mario Guggenberger um den Hals: "Ich kann gar nichts mehr sagen. Ich bin so glücklich. Ich wusste unterwegs: Das schaff ich irgendwie."

Vier Läufe auf der nach dem tödlichen Unfall von Kumaritaschwili (Georgien) verkürzten Hochgeschwindigkeits-Bahn mussten absolviert werden. Nina Reithmayer, die noch kein einziges Weltcup-Rennen gewonnen hat, schockte  im ersten Durchgang mit einer  Bestzeit das favorisierte Drei-Mäderlhaus aus Deutschland. Die bildhübsche Innsbruckerin meisterte das sperrige Start-Eck am besten. Sie beherzigte in der Bahn auch den Tipp von Rodel-König Markus Prock.

Der hatte sie nach dem Training in einem Vier-Augen-Gespräch nämlich richtig heiß gemacht: "Du hast einmal im Leben die Chance, eine Olympia-Medaille zu holen. Dafür musst du alles geben." Die deutschen Rodel-Girls, die seit 1997 kein einziges Weltcup-Rennen verloren haben, waren aber noch nicht geschlagen. Natalie Geisenberger (2.), Tatjana Hüfer (3.) und Anke Wischnewski (5.) lagen nur Hundertstel zurück.

Nina blieb eiskalt
"Ich lasse mich da sicher nicht narrisch machen", meinte die Innsbruckerin. Und Nina blieb auch eiskalt wie das kanadische Kurvengeschlängel. Sie hatte ja einen persönlichen Glücksbringer dabei: Skeleton-Ass und Freund Matthias Guggenberger drückte an der Bahn die Daumen.

Tatjana Hüfner, die Rodlerin mit den kräftigsten Armen, konnte an Reithmayer in den Läufen zwei und drei vorbeiziehen. Nina verteidigte aber als Zweite ihren Medaillenrang. Nur noch ein Durchgang und knapp 42 Fahrsekunden trennten die EM-Dritte vor dem größten Triumph.

Sie stimmte sich mit Reggae-Musik ein. Nina fuhr anschließend die Medaille nach Hause. Das erste Damen-Edelmetall für Österreich im Eiskanal seit 1998.

Freund vergoss Freudentränen
"Der hat mich komplett abgeknutscht, der war total happy. Er hat Tränen fließen lassen, was ich von ihm überhaupt nicht gewöhnt bin. Normalerweise ist er ein recht zurückhaltender Typ, ich habe noch nie gesehen, dass er weint. Er war überwältigt." Nina Reithmayer über die Reaktion ihres Freundes Matthias Guggenberger, der im Skeleton seinen Start noch vor sich hat.

Große Freude gab es in der Familie Reithmayer auch zu Hause in Tirol. "Ich habe mit der Mama telefoniert. Die war hin und weg - völlig aufgelöst - auch meine Schwester. Die werden es nicht 'derschlafen' heute, vor lauter Nervosität", sagte Reithmayer mit einem Augenzwinkern.

Urlaub in "Reggae"-Land
Für die AUA-Tickets, die Nina Reithmayer für ihr Rodel-Silber erhalten hat, hat die Innsbruckerin gute Verwendung. "Mit wem ich flieg', weiß ich, aber wohin? Vielleicht mache ich heuer einmal einen schönen Urlaub, einmal weiter weg. Ich schaue einmal, wo es mich hintreibt." Vielleicht in ein Land mit Reggae-Klängen. Das Lied, mit dem sich Reithmayer in den Whistler-Tagen am meisten entspannt hat, ist der alte Hit "Sunshine Reggae".

Nach einem Interview-Marathon im Stadion, der Dopingkontrolle und der Siegerehrung wurden die "Silbernen" Nina Reithmayer und Christoph Sumann am Dienstagabend (Ortszeit) auch im Österreich-Haus in Whistler gebührend gefeiert. Sportminister Norbert Darabos und ÖOC-Präsident Karl Stoss gratulierten den Medaillengewinnern.

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