Lawine des Hasses

Frankreichs „Conchita Wurst“ bekommt Morddrohungen

Adabei
04.02.2019 13:37

Der französische Kandidat für den Eurovision Song Contest (ESC), Bilal Hassani, wehrt sich gegen Morddrohungen, rassistische und homophobe Angriffe. „Es stört viele, dass meine Eltern in Marokko geboren wurden und dass ich schwul bin - das kann man nicht leugnen“, sagt der 19-Jährige.

„Ich bin stolz darauf, Frankreich zu vertreten. All das trifft mich, es tut mir weh, es betrübt mich, aber ich bin noch entschlossener, auf all diesen Hass zu reagieren.“ Hassani geht auch juristisch gegen Drohungen und Beleidigungen vor.

Lawine des Hasses
Der Sänger tritt mit dem Lied „Roi“ für Frankreich beim ESC-Finale im Mai in Israel an. Am 26. Jänner qualifizierte er sich für den Musikwettbewerb.

Danach habe es in sozialen Netzwerken eine „Lawine“ des Hasses gegeben, sagte Hassanis Anwalt, Etienne Deshoulières, der französischen Nachrichtenagentur AFP. Kurz darauf erstattete Hassani Anzeige wegen Beleidigung, Aufruf zu Hass und Gewalt und homophober Drohungen. „Lasst mich, lasst mich in Ruhe, lasst mich bitte leben“, sagte Hassani nun im Interview. 

„Ich bin hundert Prozent ich selbst - trotz all der Leute, die mir im Internet sagen, dass ich nicht für Frankreich stehe.“

Vorbild Conchita Wurst
Bilal tritt mit wasserstoffblonden schulterlangen Haaren und Make-up auf. Zu seinen großen Vorbildern zählt die österreichische Kultfigur Conchita, die als Conchita Wurst mit der Ballade „Rise Like A Phoenix“ 2014 den ESC in Kopenhagen gewann. Die israelische Sängerin Netta hatte im vergangenen Mai mit ihrem Song „Toy“ beim ESC in Portugal gesiegt. Deswegen ist Israel 2019 Austragungsort.

Paenda singt für Österreich
Für Österreich geht in diesem Jahr Sängerin Paenda ins Rennen. Die 31-Jährige wird nun im 2. Halbfinale des Musikwettbewerbs mit ihrem Song „Limits“ antreten, das für den 16. Mai in der Hafenstadt Tel Aviv angesetzt ist.

Erfahrene Musikerin
Die aus Deutschlandsberg stammende Sängerin wurde von einem Team aus Musikexperten rund um Eberhard Forcher zur heimischen Vertreter gekürt. Eine Castingshow fand auch heuer - wie in den beiden Vorjahren - nicht statt.

Paenda, die auf den bürgerlichen Namen Gabriela Horn hört, ist dabei eine erfahrene Musikerin, deren zweites Album „Evolution II“ im April erscheinen wird. Sie schreibt ihre Texte selbst, komponiert, spielt und arrangiert für die Aufnahmen alle Instrumente in ihrem Heimstudio. Bei Liveauftritten wird die Sängerin mit abgeschlossenem Jazz- und Popgesangsstudium von ihrer Schwester und einer Freundin begleitet.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele