Verheerende Seuche

Tödliches Virus und Klimawandel bedrohen Seesterne

Wissenschaft
04.02.2019 08:04

Eine verheerende Seuche und die Erwärmung der Meere bedrohen die Bestände der Sonnenblumen-Seesterne vor der Westküste der USA und Kanadas. Die vielarmigen Tiere, die mit bis zu einem Meter Spannweite zu den größten Seesternen der Welt gehören, sind heute aus den Gewässern fast verschwunden, berichten US-Forscher. Das habe weitreichende Folgen für das Ökosystem.

Wissenschaftler um Drew Harvell von der Cornell University in Ithaca im US-Bundesstaat New York haben zwischen 2004 und 2017 das Seestern-Aufkommen in flachen sowie in tieferen Gewässern vor der Küste Kaliforniens bis hinauf nach British Columbia untersucht. „Die Anzahl der Sonnenblumen-Seesterne ist in den vergangenen drei Jahren so niedrig geblieben, dass wir sie im südlichen Teil ihres Verbreitungsgebiets für gefährdet halten - für Nordalaska haben wir keine Daten“, so die Forscher.

Virus zersetzt die Arme der Seesterne
Seit 2013 grassiert unter den Sonnenblumen-Seesternen sowie unter mehr als 20 weiteren Seesternarten von Mexiko bis Alaska die sogenannte „sea star wasting disease“. Diese vermutlich von einem Virus hervorgerufene Krankheit führt bei den Tieren zu Wunden auf der Haut, die Arme zersetzen sich und fallen ab, nach wenigen Tagen sind die Seesterne tot, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Science Advances“.

Erwärmung begünstigt Ausbreitung der Epidemie
Die Forscher schließen aus ihren Analysen, dass die globale Erwärmung eine große Rolle bei der Ausbreitung der Epidemie spielt. An mehreren Standorten im Nordostpazifik sei eine Erhöhung der Wassertemperatur um bis zu vier Grad Celsius gemessen worden. Mit dem Verschwinden der Sonnenblumen-Seesterne kam es zu einer Explosion des Seeigel-Bestands, einem wesentlichen Beutetier der Seesterne. Die Seeigel fressen wiederum die Seetangwälder kahl und bedrohen so die Artenvielfalt des Ökosystems.

Sonnenblumen-Seesterne haben in der Regel 16 bis 24 etwa 40 Zentimeter lange Arme und können bis etwa fünf Kilogramm schwer werden. Die Farbe der eher weichen, samtartig strukturierten Haut auf der Oberseite variiert stark zwischen hell orange, gelb und rot bis braun und manchmal violett.

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