Wegen Schnee-Chaos

Ex-Wirtschaftsminister plötzlich für ein Erdkabel

Salzburg
04.02.2019 07:00
Als Wirtschafts- und Energieminister machte Reinhold Mitterlehner stets der 380-kV-Freileitung die Mauer. Sein Sinneswandel kam nicht ganz so plötzlich: In seiner Mühlviertler Heimat droht ihm eine 110-kV-Freileitung. Und jetzt betonte der Ex-Politiker in Salzburg: Ein Erdkabel wäre doch die bessere Lösung.

Als Wirtschaftsminister war Reinhold Mitterlehner ja eng mit der Energiewirtschaft verbandelt und er fungierte auch als Eigentümervertreter der Republik im Verbund-Konzern. Klar, da blieb ihm nichts anderes übrig, als für die 380-kV-Freileitung einzutreten.

Als Privatmann ändert sich oft die Sicht der Dinge und da hat sich der Ex-Politiker in seiner Heimat für die „Interessengemeinschaft Landschaftsschutz Mühlviertel“ engagiert. Und zwar gegen eine 110-kV-Freileitung und für ein Erdkabel.

Franz Köck von der Salzburger „IG Erdkabel“: „Wir freuen uns, dass Reinhold Mitterlehner spät, aber doch zur Einsicht gekommen ist, dass das Erdkabel die bessere Lösung ist.“

Denn im bereits seit 2012 laufenden Genehmigungsverfahren für den zweiten Teil der Salzburg-Leitung von Elixhausen nach Kaprun können die Freileitungsgegner jede Unterstützung gebrauchen. Das Verfahren liegt seit Juni 2017 beim Bundesverwaltungsgericht.

Und da hilft ihnen auch der schneereiche Winter: Mitte Jänner zerstörte eine Lawine bei Maria Maria Alm eine 220-kV-Freileitung, vorige Woche knickte die 110-kV-Leitung über den Radstädter Tauern ein und auch im Wiestal riss ein umstürzender Baum mit einem riesigen Feuerball die Stromleitung in die Tiefe. „Darum sollte man schon alleine aus Witterungsgründen, wo es technisch möglich ist, ans Erdkabel denken“, so Mitterlehner.

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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