Notquartiere

Nach Stau-Chaos: Lob nach außergewöhnlicher Nacht

Tirol
04.02.2019 08:00

Stillstand am Brenner, Tausende Autoinsassen sitzen seit Stunden fest - auf diese Ausnahmelage reagierten Behörden und Einsatzkräfte am Samstag gegen 22 Uhr mit Großalarm. Notunterkünfte wie in der Olympiahalle wurden organisiert, Essen und Getränke verteilt, Betten aufgestellt. Am Ende gab es Lob und Dankbarkeit.

„Diese außergewöhnliche Nacht hat bewiesen, dass wir ein gastfreundliches Land sind, wo die Leute zusammenhelfen, wenn Menschen Hilfe brauchen“, resümierte Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi. Sein Sicherheitsbeauftragter Elmar Rizzoli, 80 Sanitäter sowie Mitarbeiter von Polizei, ÖAMTC, ÖBB, Feuerwehr und Olympiaworld hatten alles unternommen, um die „Gestrandeten“ zu betreuen.

600 „Gestrandete“ allein in der Olympiaworld
In der großen Eishalle kamen 600 Personen - darunter acht Busse mit rund 400 Schülern - unter. Letztere waren auf dem Weg in die Skiwoche nicht mehr weitergekommen. Als die Autobahn wieder passierbar war, machten sich drei Busse gegen 0.30 Uhr wieder auf den Weg nach Süden. Die anderen Passagiere nutzten die aufgestellten Betten und das Frühstücksangebot, bevor es in den Morgenstunden weiter ging.

Auch 30 Flugpassagiere waren betroffen, sie gelangten nicht mehr in ihre Unterkünfte südlich des Brenners. Fernverkehrszüge Richtung Süden stoppten in Innsbruck, an einen Schienersatzverkehr war nicht zu denken. Eine erste Auffangstation war das ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum Zenzenhof. Dort fanden auch Leon und seine Familie aus Berlin Zuflucht. Sie mussten wie viele andere stundenlang im Stau ausharren, anstatt einen ausgelassenen Tag auf der Piste zu erleben.

Stundenlange Odyssee endete am Zenzenhof
„Wir wollten eigentlich schon gegen Mittag in unserem Hotel in Südtirol sein und Skifahren gehen. Irgendwie ist das jetzt schon doof“, meinte der kleine Skiurlauber nach über zwölfstündiger Odyssee im Stau. Weitere Notunterkünfte gab es in Steinach und Schönberg. Überkopfwegweiser und Verkehrsfunk wiesen die Autofahrer auf diese Alternativen hin. „Zusätzlich hatten wir auf der Brennerautobahn mobile Teams im Einsatz, die Decken und Getränke ausgaben“, schildert Rotkreuz-Sprecher Wolfgang Egger. Der Lohn des nächtlichen Großeinsatzes: zumindest dankbare Blicke, wenn aus purer Erschöpfung die Kraft für viele Worte fehlte.

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