"Wollte Hof retten"

Winzer zweigt aus Feuerwehr-Kassa 50.000 Euro ab

Niederösterreich
16.02.2010 16:22
Der Tod des Vaters, eine lebensbedrohliche Krankheit, Missernten – diese Schicksalsschläge haben einen Feuerwehrmann aus Kollersdorf (Bezirk Tulln) offenbar derart aus der Bahn geworfen, dass er in die Kassa der Löschtruppe griff. Der Verwalter zweigte 50.000 Euro ab. Im „Krone“-Interview legte er seine Lebensbeichte ab.

„Wir hätten das nie vom Josef gedacht“, sagt Vizebürgermeister Hubert Fiegl aus Kirchberg am Wagram. Tatsächlich: Der 57-jährige Josef B. ist im Ortsteil Kollersdorf beliebt, war auch ÖVP-Gemeinderat – und eben Verwalter der 50-Mann starken Löschtruppe. „Ich habe sofort alle Ämter zurückgelegt. Ich bin nicht mehr Ortsvorsteher, und aus der Feuerwehr bin ich auch ausgetreten“, versichert der verzweifelte Landwirt und Winzer gegenüber der „Krone“.

Winzer erstattete Selbsanzeige
Trotz oder vielleicht wegen seiner Ehrenämter konnte der dreifache Familienvater seine Sorgen lange Zeit verbergen. „Um den Hof zu retten“– wie Josef B. selbst behauptet – habe er in seiner Not immer wieder in die Kassa der Feuerwehr gegriffen. Als der Betrug jetzt bei einer Rechnungsprüfung aufflog, fehlten 50.000 Euro. Der Winzer erstattete Selbstanzeige. Und wird jetzt wahrscheinlich auch sein Anwesen verlieren. Hubert Fiegl: „Wir werden ihm trotz seines kriminellen Verhaltens beistehen. Vor allem aus Gründen der Menschlichkeit.“

von Mark Perry, Kronen Zeitung
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