Nacht in Turnhallen

Brenner-Chaos: Hunderte Gestrandete in Tirol

Tirol
03.02.2019 10:42

Dramatische Stunden haben zahlreiche Schüler, Familien, Lkw-Fahrer, aber auch die freiwilligen Helfer am Samstag auf dem geplanten Weg über den Brenner überstanden. Nachdem nach einem Lawinenabgang auf italienischer Seite der Brennerautobahn und der damit einhergehenden Totalsperre auch in Tirol nichts mehr ging, rückten Polizei und das Rote Kreuz aus, um sich um die Gestrandeten zu kümmern. Notunterkünfte wurden eingerichtet - vor allem für etwa 430 Schüler, die die Nacht in Sporthallen verbrachten. 

Auf italienischer Seite der Brennerautobahn war es bereits in der Nacht auf Samstag eine „Spießrutenfahrt“ gewesen, über den Brenner nach Österreich zu gelangen. Hunderte mussten die Nacht in ihren Fahrzeugen verbringen. Der Grund: In Trentino-Südtirol hatte es seit Jahren an einem einzigen Tag nicht mehr so heftig geschneit wie am Freitag, die Auswirkungen waren auch am Tag darauf heftig zu spüren.

Nachdem wegen hängen gebliebener Lkw zunächst in einer Richtung kaum mehr etwas voranging, musste die Autobahn nach einem Lawinenabgang komplett gesperrt werden. Der Südtiroler Zivilschutz riet Urlaubern, die an diesem Samstag abreisen wollten, gar, dies zu verschieben. Inwischen ist die Autobahn für den Verkehr wieder geöffnet.

So schlimm ging es auf der italienischen Seite der Brennerautobahn zu:

Ab dem frühen Nachmittag ging dann auch auf der Tiroler Seite nichts mehr
Ab 13.15 Uhr ging dann auch auf der Tiroler Seite der Brennerautobahn nichts mehr. Pkw und Lkw bis 7,5 Tonnen wurden an den Anschlussstellen Brenner Nord, Nößlach und Matrei von der Polizei umgeleitet und wieder Richtung Innsbruck zurückgeschickt, Lkw über 7,5 Tonnen mussten die Sperre abwarten.

Am frühen Nachmittag nahmen die Mitarbeiter des Roten Kreuzes bereits zwei Versorgungszentren in Schönberg und in Steinach in Betrieb und stellten neben Feldbetten warme Getränke und medizinische Betreuung zur Verfügung.

Rund 400 Schüler in der Olympiaworld untergebracht
Nachdem es bis zum Abend nicht gelang, den kilometerlangen Stau aufzulösen, wurde zunächst am Zenzenhof an der A13 eine Notunterkunft eingerichtet, später in der Olympiaworld in Innsbruck eine weitere. Laut Polizeiangaben wurden in der Olympiaworld rund 400 Schüler aus acht Bussen und am Zenzenhof rund 30 weitere Personen untergebracht. In der Turnhalle in Steinach am Brenner versorgten die Einsatzkräfte ebenfalls etwa 30 Schüler, die mit einem Bus in Richtung Italien unterwegs gewesen waren. Viele Verkehrsteilnehmer kamen zudem an den Autobahnraststätten unter.

Lkw-Fahrer leblos auf Pannenstreifen entdeckt
Für einen Lkw-Fahrer nahm die Fahrt über den Brenner am Samstag ein tödliches Ende: Der 52-Jährige war mit seinem Fahrzeug offenbar wegen Herzversagens fahrunfähig geworden und auf dem Pannenstreifen zum Stillstand gekommen, wie die Polizei Sonntag früh in einer Aussendung berichtete. Reanimationsmaßnahmen des via Hubschrauber angereisten Notarztes blieben erfolglos. Der gebürtige Grieche verstarb noch am Unfallort.

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