Warnung an Urlauber

Nichts geht mehr: Schneechaos auf Brennerautobahn

Österreich
02.02.2019 20:08

Wer am Samstag nach Italien fahren wollte, musste sich einen anderen Weg als jenen über den Brenner suchen: Massive Schneefälle und damit einhergehende Lawinenabgänge vor allem in Südtirol führten dazu, dass nicht nur die Autobahn über den Pass gesperrt werden musste. Um die Situation zu entspannen, hat das Amt der Tiroler Landesregierung Lkw-Fahrverbote auf der Brenner- (A13) und der Inntalautobahn (A12) ausgesetzt. Auch im Bahnverkehr kam es zu Zugausfällen bzw. musste mit gravierenden Verzögerungen gerechnet werden. Der Südtiroler Zivilschutz riet Urlaubern, die an diesem Samstag abreisen wollten, dies zu verschieben. Mit schneebedingten Problemen zu kämpfen haben auch andere Regionen in Nord- und Mittelitalien - während Venedig unter Wasser steht.

Zahlreiche Fahrzeuge waren im Schneechaos auf der Brennerautobahn hängen geblieben, sie zu versorgen, sei jetzt die dringlichste Aufgabe, heißt es am Nachmittag vom Südtiroler Zivilschutz. Die Autobahn war bis zum frühen Abend gesperrt. Auch Touristen im Pustertal und den Seitentälern sollten ihre Abreise später antreten, wurde informiert. Betroffene sollten sich vor der Abfahrt bei der Verkehrsmeldezentrale über die Straßenverhältnisse informieren.

Nichts ging mehr, Fahrzeuge nach Innsbruck zurückgeschickt
Weil der italienische Teil der Brennerautobahn nach einem Lawinenabgang zwischen Sterzing und dem Brennerpass komplett gesperrt werden musste, hieß es auch auf der österreichischen Seite: Nichts geht mehr. Bilder von der A13 bei Nößlach Richtung Süden zeigten zwischen den Autos wartende Menschen, die sich im Stau die Beine vertreteten, nachdem es seit 13.15 Uhr kein Vorwärtskommen gab. Pkw und Lkw bis 7,5 Tonnen wurden an den Anschlussstellen Brenner Nord, Nößlach und Matrei von der Polizei umgeleitet und wieder Richtung Innsbruck zurückgeschickt. Lkw über 7,5 Tonnen müssen die Sperre abwarten.

Ausweichen war schwierig, denn auch die Brennerstraße war zwischen Schönberg und Matrei in beiden Richtungen gesperrt. Bei einem Lawinenabgang am Freitag war ein Pkw teilweise verschüttet worden. Verletzt wurde dabei aber niemand.

Auf der Bahnverbindung über den Brenner bot sich das gleiche Bild. Wegen der Witterung waren laut ÖBB zwischen Brenner und Steinach am Brenner keine Fahrten möglich. Fernverkehrszüge verkehrten auf dieser Strecke daher nur bis bzw. ab Innsbruck Hbf. Zudem war die Einrichtung eines Schienenersatzverkehrs wegen der Straßenverhältnisse nicht möglich.

Leichte Entwarnung am frühen Abend
Am frühen Abend dann leichte Entspannung: Laut dem Zivilschutz des Landes ist die Brennerautobahn (A22) auf der Nordspur zwischen Sterzing und Brenner für alle Fahrzeuge wieder frei befahrbar. Gesperrt bleibt die Nordspur jedoch ab der Einfahrt Bozen Süd. Die Brennerautobahngesellschaft ist bemüht, die Autobahn Richtung Norden auch in diesem Abschnitt wieder freizubekommen. Die Südspur ist hingegen durchgehend befahrbar, wird aber auch von Schwerfahrzeugen genutzt, die Richtung Norden unterwegs sind.

Um die Situation zu entspannen, wurden unter anderem das Wochenendfahrverbot, das IGL-Nachtfahrverbot und das sektorale Fahrverbot für LKW auf der Brenner- (A13) und der Inntalautobahn (A12) bis auf Weiteres ausgesetzt.

Hunderte Mitarbeiter waren die ganze Nacht im Einsatz
Im Trentino hatte es seit Jahren an einem einzigen Tag nicht mehr so heftig geschneit wie am Freitag. Über 450 Mitarbeiter des Straßendiensts waren in der Nacht auf Samstag mit rund 220 Schneeräumfahrzeugen im Einsatz. Dabei wurden 2500 Tonnen Salz gestreut, um Eisbildung auf den Straßen zu verhindern. Hängen gebliebene Schwerfahrzeuge ohne Winterausrüstung behinderten die Arbeit der Einsatzkräfte vielerorts, hieß es.

Winterwetter beschäftigt auch weitere Regionen, Hochwasser in Venedig
Auch andere Regionen in Nord- und Mittelitalien sind mit dem Winterwetter konfrontiert. Schneefälle belasteten den Verkehr auf mehreren Autobahnen in der Lombardei, in der Emilia Romagna und im Piemont. In Venetien und in der Lombardei wurden einige Straßen wegen Lawinengefahr gesperrt. Ein Zug entgleiste zwischen den Bahnhöfen von Treviso und Castelfranco Veneto, was zu erheblichen Problemen im Bahnverkehr in der Region Venetien führte.

In Venedig kam es zu Hochwasser. Der Pegel erreichte Samstagfrüh eine Höhe von 113 Zentimetern, wie das örtliche Gezeiten-Überwachungszentrum mitteilte. Weil einige Straßen und Plätze überschwemmt waren, wateten manche Touristen gar barfuß durch das Wasser.

Erdrutsche und Überschwemmungen gab es in Ligurien, in der Toskana und in Umbrien. In der Provinz Lucca mussten vier Häuser wegen Erdrutschgefahr evakuiert werden.

Die Schneefälle sind noch lange nicht vorbei: Auch für Sonntag ist mit weiteren Niederschlägen und damit einhergehenden Behinderungen zu rechnen.

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