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camera_altJulens Vater:NATO alarmiertStürme, Hochwasser„Gipfel der Schande“„Psychisch auffällig“
Nachrichten > Welt
02.02.2019 11:22

Julens Vater:

„Sehe den Brunnen, wenn ich die Augen schließe“

Video: Ruptly

Nach 13 qualvollen Tagen des Wartens wurde am 26. Jänner traurige Gewissheit, was längst befürchtet worden war: Der kleine Julen (2), der in der spanischen Ortschaft Totalan in einen illegal gebohrten Brunnenschacht gefallen war, konnte nur noch tot geborgen werden (siehe Video oben). Rund um den Erdball litten Menschen mit den vom Schicksal gepeinigten Eltern Jose und Vicky Rosello mit, doch das Wunder blieb leider aus. Julens Vater bedankte sich nun bei den Hunderten Einsatzkräften, die um das Leben seines Söhnchens kämpften. Ihnen gelte „ewiger Dank“. Der Spanier fügte aber auch hinzu: „Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich den Brunnen.“

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Der Bub war Mitte Jänner bei einem Ausflug mit seiner Familie in das Loch gefallen. Er starb vermutlich bereits während des freien Falls im Schacht, wie die Stellung, in der Julens Körper gefunden worden war, vermuten lässt. Demnach starb das Kind an seinen schweren Kopfverletzungen, er musste also nicht lange leiden.

  • Die Eltern von Julen weinen um ihr Kind.
    Die Eltern von Julen weinen um ihr Kind.
    (Bild: AFP)
  • In dieses Loch stürzte der kleine Julen.
    In dieses Loch stürzte der kleine Julen.
    (Bild: kameraone, twitter.com, krone.at-Grafik)

„Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich den Brunnen“
Der Vater hörte unmittelbar nach dem Sturz noch einige Schreie seines kleinen Sohnes. Um die Eltern in dieser schweren Zeit zu unterstützen, stehen ihnen Freunde und Bekannte so gut wie möglich zur Seite. Tagsüber halten sich Jose und Vicky bei Bekannten auf, nur zum Schlafen gehen sie nach Hause. Ablenkung sollen auch eine Playstation und Gespräche bringen. „Alle möchten, dass ich auf andere Gedanken komme. Doch wenn ich meine Augen schließe, sehe ich den Brunnen“, erklärt der Vater.

  • Der zweijährige Julen
    Der zweijährige Julen
    (Bild: ZVG)
  • Mit Kerzen wurde um den kleinen Julen getrauert.
    Mit Kerzen wurde um den kleinen Julen getrauert.
    (Bild: AFP or licensors)

Weltweite Anteilnahme an traurigem Schicksal
An ihrem Schicksal nahmen viele Menschen Anteil. „Ganz Spanien teilt die unendliche Traurigkeit von Julens Familie“, twitterte etwa Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez, der sich auch bei den Helfern bedankte. König Felipe VI. sprach der Familie des Buben sein „tief empfundenes Beileid“ aus. Die Stadt Malaga verkündete eine dreitägige Trauer, vor dem Rathaus der Küstenstadt versammelten sich Hunderte zu einer Trauerkundgebung und einer Schweigeminute zu Ehren des Kleinen.

Eltern verloren bereits 2017 einen Sohn
Politiker, Persönlichkeiten wie die italienische Sängerin Laura Pausini und Hollywoodstar Antonio Banderas, der sich „erschüttert“ zeigte, der spanische Fußballverband und auch sehr viele Menschen im Ausland, die ebenfalls tagelang mitgezittert hatten, versuchten den Eltern Trost zuzusprechen. Ein äußerst schwieriges Unterfangen, denn der arbeitslose Marktverkäufer und die Mitarbeiterin einer Fast-Food-Kette hatten 2017 bereits einen Sohn verloren. Julens älterer Bruder Oliver starb bei einem Strandspaziergang mit drei Jahren an Herzversagen.

Schweres Material wird für den Einsatz nach Totalan geschafft. (Bild: AFP)
(Bild: AFP)
(Bild: AP)
+3
Fotos
(Bild: AFP)
(Bild: AP)

„Ruhe in Frieden, Julen“
Retter hatten seit dem 13. Jänner versucht, in dem extrem engen, 25 Zentimeter breiten Schacht zu Julen vorzudringen. Allerdings gab es keine Lebenszeichen von ihm, zudem war unklar, in welcher Tiefe des illegal auf der Suche nach Wasser gegrabenen Loches er sich befand. Das Loch wurde nach Aussagen der Familie vom Freund einer Cousine des Vaters in Auftrag gegeben. „Die Einsatzkräfte haben um 1.25 Uhr den unglücklicherweise leblosen Körper des Kleinen lokalisiert“, twitterte Rodriguez Gomez de Celis. Die spanische Zivilgarde schrieb: „Leider haben wir es trotz aller Bemühungen so vieler Menschen nicht geschafft ... Ruhe in Frieden, Julen.“

Experten hatten bis zuletzt versichert, dass es nicht ausgeschlossen sei, das Kind lebend zu finden. Jedoch waren die Hoffnungen auf ein glückliches Ende mit jeder Minute geschrumpft. Besonders bei der Bohrung eines Paralleltunnels war es zu immer neuen Verzögerungen gekommen, weil die Retter auf extrem hartes Gestein stießen.

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