Maßnahmen gefordert

Lkw-Drama um Bub: „Toter Winkel“ als große Gefahr

Wien
01.02.2019 12:43

Der folgenschwere Lkw-Unfall am Donnerstagmorgen im Wiener Bezirk Landstraße, der für einen neun Jahre alten Buben, der gerade auf dem Weg zur Schule war, tödlich endete, hat den Ruf nach Maßnahmen für Schwerfahrzeuge laut werden lassen, um künftig derartige Tragödien verhindern zu können. Besonders der „tote Winkel“ bei Lkw sei eine große Gefahr, warnte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag - und pochte auf verpflichtende Nachrüstung von Lastkraftfahrzeugen.

Der Neunjährige war - wie berichtet - am Donnerstagmorgen auf dem Weg zu Schule, wollte mit einem Tretroller auf dem Schutzweg die Straße überqueren und wurde dabei offenbar vom Lenker eines abbiegenden Lkw übersehen. Das Kind erlag wenig später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.

Gefährlicher „toter Winkel“
Der kleine Bub dürfte sich zum Zeitpunkt des Unfalls im „toten Winkel“ befunden haben, jener Bereich rund um Fahrzeuge, der für den Lenker nicht einzusehen ist. Bereits seit Jahren bestehe die Forderung, „alte Lkw mit Sicherheitssystemen nachzurüsten, um diesen Bereich möglichst zu reduzieren“, heißt es in einer Aussendung des Verkehrsclubs. Denn bei den auf Österreichs Straßen verkehrenden Lkw-Modellen bestünden eklatante Unterschiede, was den Überblick über das Geschehen rund um das Fahrzeug betrifft. „Während manche Lkw tote Winkel von bis zu 1,9 Meter haben, weisen andere fast keine uneinsehbaren Stellen auf. Zudem gibt es bereits Lkw, die ihrem Fahrer einen sicheren Rundumblick ermöglichen“, so der Verkehrsclub.

„Alle Entscheidungsverantwortlichen sind nun gefordert, Maßnahmen zu setzen, damit solche schrecklichen Unfälle in Zukunft nicht mehr passieren“, sagte VCÖ-Experte Markus Gansterer. Zwar wurden zuletzt seitens der EU-Verkehrsminister Änderungen beschlossen, diese würden allerdings erst für neue Lkw aber 2027 gelten. Zu spät für den Verkehrsclub, der eine weit raschere Einführung neuer und verbesserter Sicherheitsbestimmungen fordert.

Zu viel Ablenkung, zu wenig Übersicht
Doch das reicht dem VCÖ nicht, gerade in Städten und Gemeinden - denn hier gebe es auch zu viel Ablenkung für Verkehrsteilnehmer, etwa durch Werbetafeln vor einem Kreuzungsbereich, die die Sicht behindern. Diese müssten entfernt werden. Zudem sei auch die Ausweitung von Halte- und Parkverbotszonen vor Schutzwegen von fünf auf zehn Metern eine Möglichkeit, die Sicht auf Passanten zu verbessern.

Generell sollte nach Ansicht des VCÖ künftig die Zahl der Lkw in den Städten reduziert werden, um so die Gefahren abzuschwächen. Gleichzeitig seien jedoch auch geringere Geschwindigkeit und erhöhte Aufmerksamkeit der Fahrzeuglenker wichtig. Fest steht jedoch auch: „Gerade in den Städten und Gemeinden brauchen wir ein fehlertolerantes Verkehrssystem. Ein menschlicher Fehler darf nicht zu fatalen Folgen führen“, betonte Gansterer.

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