Kill-Switch für China?

Ehemaliger BND-Chef warnt vor Huawei-Technologie

Digital
01.02.2019 10:55

Kann der chinesische Netzwerkausrüster Huawei auf Knopfdruck in Deutschland einen Internet-Blackout herbeiführen? Geht es nach Gerhard Schindler, dem heute als Lobbyist für Sicherheitsfirmen tätigen früheren Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), dann besteht diese Möglichkeit. Doch die Mobilfunker zweifeln.

Auf das Szenario eines Kill-Switch angesprochen, sagte Schindler im Gespräch mit der ARD: „Ein solches Szenario kann man sich durchaus vorstellen. Wenn diese Module abgeschaltet werden, sind wir in keiner Weise darauf vorbereitet und könnten nicht reagieren.“

Huawei gerät auch in Europa unter Druck
Die Aussage des ehemaligen Geheimdienst-Chefs ist Wasser auf die Mühlen jener, die davor warnen, beim anstehenden 5G-Ausbau im großen Stil auf Huawei-Technik zu setzen. Nachdem Huawei in den USA unter immer stärkeren Druck geraten ist, wachsen sich die Spionagevorwürfe US-amerikanischer Geheimdienste derzeit auch in Europa zu einer handfesten Vertrauenskrise aus.

Schützenhilfe erhält der chinesische Mobilfunkriese laut einem Bericht des IT-Portals „Golem“ auch von den deutschen Mobilfunkern. Diese hätten bei einem Treffen mit Regierungsvertretern betont, die volle Kontrolle über ihre Netze zu haben und nicht an einen chinesischen „Kill-Switch“ zu glauben. Die Deutsche Telekom hat in diesem Zusammenhang vorgeschlagen, den Quellcode von Huawei-Netzwerktechnik von unabhängigen Experten prüfen und zertifizieren zu lassen.

Huawei weist alle Spionagevorwürfe zurück
Huawei selbst ist in der Causa um Deeskalation bemüht und weist jegliche Verbindungen zum chinesischen Geheimdienst von sich. Ich liebe mein Land, ich unterstütze die Kommunistische Partei, aber ich werde niemals etwas tun, was irgendeinem Land in der Welt schadet“, sagte dazu jüngst der Huawei-Gründer und ehemalige Militärtechniker Ren Zhengfei.

Chinesische Diplomaten sehen im US-Vorgehen gegen Huawei den Versuch der USA, im Technologiesektor die Oberhand zu behalten. „Chinesische High-Tech-Unternehmen sind die größten Opfer der US-Eindämmungspolitik gegenüber China geworden“, kommentierte die chinesische „Global Times“ dieser Tage.

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