Im Ordensklinikum:

Linzerin nach Knochenmarkspende zurück im Leben

Oberösterreich
31.01.2019 12:00
Schockdiagnose im Sommer 2014: Das Knochenmark der Linzerin Michaela Herzog (61) hörte in kleinen Schritten auf zu arbeiten, sie brauchte dringend eine Spende. Bei den Experten vom Ordensklinikum der Elisabethinen bekam sie im August 2015 das lebensrettende Knochenmark eines Fremden transplantiert.

„OÖ Krone“: Sie haben eine Fremdspende erhalten...

Michaela Herzog: Meine Geschwister waren nicht kompatibel. In der internationalen Datenbank konnten zum Glück zwei lebensrettende Spender gefunden werden. Im August 2015 ging dann die Transplantation über die Bühne, zu diesem Zeitpunkt war mein Zustand ziemlich schlecht.

„OÖ Krone“: Wie bekommt man eine Stammzellentransplantation?

Michaela Herzog: Das kann man sich wie eine Art Infusion vorstellen, die über einen Zentralvenenkatheter in den Körper fließt – der ganze Prozess hat bei mir 40 Minuten gedauert.

„OÖ Krone“: Wie lange braucht man dann zum Erholen?

Michaela Herzog: Nach der Transplantation bin ich sechs Wochen auf einer Isolierstation gelegen, das war eine sehr herausfordernde Zeit. Ich bekam eine sehr intensive Chemotherapie. Mein Mann hat mich Tag und Nacht fürsorglich begleitet. Als ich im September wieder nach Hause durfte, hab’ ich sehr wenig Gewicht gehabt und keine Haare mehr. Das war schlimm.

„OÖ Krone“: Wie sind Sie dann wieder auf die Beine gekommen?

Michaela Herzog: Mein Hausarzt hat mir sehr geholfen. Es war eine harte Zeit, weil ich eineinhalb Jahre völlig isoliert leben musste, um mich bei niemandem anzustecken. Einfach ins Kino oder Theater zu gehen war undenkbar. Was meinen Kampfgeist am Leben gehalten hat, war der tägliche Spaziergang mit jemandem aus meinem Freundeskreis. Wir spazierten mit einem Mundschutz, das war manchmal hart, aber es hat mich stark gemacht.

„OÖ Krone“: Wann schafften Sie es zurück ins normale Leben?

Michaela Herzog: Im Juli 2017 begann ich mit der Reha. Als ich da mit 200 anderen Menschen im Speisesaal saß, wusste ich, dass jetzt mein normales Leben wieder beginnen kann.

„OÖ Krone“: Was nehmen Sie aus dieser schweren Zeit mit?

Michaela Herzog: Ich wurde quasi neu aufgesetzt, mir geht’s jetzt besser als vorher. Ich hab’ draus gelernt, dass man das Vertrauen in seinen Körper nie verlieren darf.

Lisa Stockhammer, Kronen Zeitung

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