Makuladegeneration

Scharfer Blick bis ins hohe Alter

Gesund
01.02.2019 06:00

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) zählt zu den häufigsten Ursachen für den Verlust der Lesefähigkeit und des zentralen Gesichtsfeldes im höheren Alter. Frühes Erkennen und moderne Therapien bieten Hoffnung für Patienten. 

Verhindern lässt sich die Augenerkrankung, welche zu einem Verlust der Sehfähigkeit im Zentrum des Gesichtsfeldes führt, wohl nicht. „Risikofaktoren sind Alter, Genetik, aber auch Rauchen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Susanne Binder, Leiterin des Augenzentrums Donaustadt. Bei erblicher Vorbelastung daher besonders auf einen gesunden Lebensstil (Rauchstopp, Sport, vitaminreiche, fettarme Kost) sowie Schutz vor greller Sonne achten und ab dem 50. Lebensjahr mindestens ein- bis zweimal jährlich den Augenarzt aufsuchen! Dieser begutachtet mit einer Spaltlampe (Mikroskop) die Netzhaut. Zeigen sich Störungen oder Ablagerungen, erfordert dies unbedingt eine Untersuchung mittels optischer Kohärenztomographie (OCT), um Veränderungen festzustellen und die Art der AMD zu unterscheiden.

„Bei der trockenen Form, die auf einem langsamen Absterben der zentralen Netzhautzellen beruht, sind Vitamingaben, insbes. Lutein, die einzige Möglichkeit, den Verlauf zu verzögern. Sonst zeigte keine der bisherigen Studien einen signifikanten Erfolg“, so die Netzhautspezialistin. Die feuchte AMD (Blutgefäße wachsen unter der Netzhaut ein, führen zu Blutungen, Anhebung und Schädigung der Netzhaut) schreitet rascher voran. Durch Medikamente - direkt in den Glaskörper des Auges gespritzt - lässt sich das Sehvermögen bei einem Drittel der Patienten verbessern bzw. die Krankheit stabilisieren oder verlangsamen. Heilbar ist sie jedoch nicht. „Bei diesen Arzneimitteln wird es Kombinationstherapien geben, von denen man sich bessere Erfolge erhofft. Eine Umkehrung der Erkrankung ist aber nur mittels Zelltherapie (Stammzellen werden in retinale Zellen umgewandelt) möglich, an denen intensiv geforscht wird“, blickt Prof. Binder in die Zukunft.

Regina Modl, Kronen Zeitung

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