Im Straßenverkehr

Härtere Strafen bei Kindesgefährdung gefordert

Österreich
30.01.2019 08:51

Eine Verdoppelung der Strafen für Verkehrssünder, die Kinder im Straßenverkehr gefährden: Wenn es nach den Vorstellungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit geht, dann sollten solche Delikte in Zukunft härter bestraft werden. Damit sollen Fahrzeuglenker dazu gebracht werden, „auf die Kleinsten in unserer Gesellschaft mehr aufzupassen“, heißt es seitens des KFV. Was denken Sie?

Laut dem KFV verunglückt alle drei Stunden ein Kind auf Österreichs Straßen, alle zwei Tage stirbt dabei ein Kind oder wird schwerst verletzt. „Verstöße gegen Straßenverkehrs- und Kraftfahrvorschriften sind per se gefährlich. Sind davon aber, in welcher Art und Weise auch immer, Kinder betroffen, so wird dieses Verhalten umso gefährlicher. Kinder sind aufgrund ihrer motorischen und kognitiven Entwicklung besonders schutzbedürftige und stark gefährdete Verkehrsteilnehmer“, erklärt KFV-Direktor Othmar Thann.

Konkret fordert das KFV eine Verdoppelung des Strafausmaßes bei Delikten im Straßenverkehr, bei denen Kinder als Mitfahrer in Fahrzeugen betroffen sind oder Kinder sich im unmittelbaren Gefahrenbereich befinden und dadurch potenziell gefährdet sind.

„Es besteht dringender Handlungsbedarf“
Der Grund für den Vorstoß: In den letzten fünf Jahren konnte keine essentielle Reduktion der Kinderunfälle im Straßenverkehr erreicht werden. So verunglückten im Jahr 2017 2788 Kinder bis 14 Jahren auf Österreichs Straßen. Bei diesen Unfällen wurden acht Kinder getötet, 289 Kinder schwer und 2491 Kinder erheblich verletzt. Im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017 verunglückten 42 Prozent der Kinder als Mitfahrer im Pkw, jedes vierte Kind als Fußgänger (27 Prozent) und 19 Prozent als Radfahrer.

In den meisten Fällen sind Kinder unschuldig beteiligt, denn die KFV-Statistik zeigt: In drei von vier Unfällen sind Kinder nicht die Hauptunfallverursacher. Diese Zahlen zeigten einen deutlichen Handlungsbedarf, so Thann.

Tempo 30 kann Leben retten
Wie wichtig Rücksichtnahme und der Fokus auf besonders schutzbedürftige Verkehrsteilnehmer ist, zeigt das Beispiel von Tempo 30: Kinder sind bei der Kollision mit einem Auto völlig schutzlos. Bereits bei einem Aufprall mit 30 km/h stirbt einer von zehn Fußgängern. Ein Unfall bei 60 km/h endet so gut wie immer tödlich. „Die Einhaltung von Tempo 30 Beschränkungen sind im wahrsten Sinne des Wortes für Kinder lebensrettend. Je geringer die Geschwindigkeit, desto höher ist die Chance, dass das Kind bei einem Unfall ,nur‘ verletzt wird und nicht sofort an den Folgen des Aufpralles stirbt“, schließt Thann.

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