Bundesweit fehlen 1000 Kassenärzte - die SPÖ hat dazu eine Sondersitzung des Parlaments durchgesetzt. In Salzburg ist die Situation etwas besser - zumindest vorerst: Zwar gibt es derzeit genügend Ärzte, aber in den nächsten Jahren gehen gleich 500 in Pension.
„Wir haben genügend Kassenärzte“, sagt Andreas Huss, Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK). Auch Ärztekammer-Präsident Karl Forstner betont: „Im Vergleich zu anderen Bundesländern sind wir in einer guten Situation.“ Das sei kein Zufall, sondern das Ergebnis einer sehr guten Zusammenarbeit zwischen SGKK, Ärztekammer und dem Land.
Derzeit sind nur zwei der 242 Kassenstellen für Allgemeinmediziner in Salzburg unbesetzt. Einen Mangel an Landärzten gibt es derzeit also nicht.
Dennoch schrillen bei Kammer und Krankenkasse die Alarmglocken. Denn in den nächsten Jahren gehen 250 niedergelassene Ärzte in Pension und mindestens ebenso viele in Spitälern.
Hausärzte wollen immer mehr in Teilzeit arbeiten
Dazu kommt, dass gerade bei den Hausärzten immer mehr Teilzeitstellen nachgefragt sind. Forstner: „Wir brauchen mittlerweile drei Ärzte für zwei Stellen.“ Umgerechnet auf das gesamte Gesundheitssystem im Bundesland bedeutet das: In zehn Jahren fehlen 600 Mediziner, wenn Politik, Kammer und Land nicht gegenlenken.
Verschärft könnte die Situation durch den Ärztemangel in den anderen Bundesländern und Deutschland werden. Schon jetzt ertönt jenseits der Landesgrenze der Lockruf des Geldes.
Trotz dieser Herausforderungen sieht der Regionale Strukturplan Gesundheit (RSG) bis 2025 die Schaffung von 15 weitere Kassenstellen für Hausärzte und zwölf für Fachärzte vor. Huss: „Die Menschen werden immer älter und brauchen mehr Ärzte, auch der Zuzug hält an.“
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