In Arktis entdeckt

Super-Bakterium breitet sich sehr schnell aus

Wissenschaft
29.01.2019 05:50

Etwa 33.000 Menschen sterben pro Jahr in der EU an Infektionen durch sogenannte Super-Bakterien, die nicht mehr auf Antibiotika ansprechen. Diese multiresistenten Keime sind eine große Gefahr für die Menschheit und eine Herausforderung für die Humanmedizin. Jetzt haben Forscher herausgefunden, dass sich die Erreger rasend schnell ausbreiten - sogar in der Arktis sind sie schon zu finden.

Im Boden der Arktis in Norwegen haben Wissenschaftler der Universität Newcastle jetzt einen multiresistenten Keim namens NDM-1 entdeckt, der erstmals 2008 in einem Krankenhaus in der indischen Hauptstadt Neu-Dehli festgestellt worden war und bereits zwei Jahre später in verschiedenen Gewässern in Indien nachgewiesen werden konnte.

Keim reiste bereits Tausende Kilometer
Jetzt ist das Gen mehr als 12.000 Kilometer entfernt von Indien, am anderen Ende der Welt - in der Arktis - aufgetaucht. Im Kongsfjord nordwestlich der Insel Spitzbergen konnte ein Team um David Graham das Gen blaNDM-1 in Bodenproben nachgewiesen, berichtet das „Wall Street Journal“.

Im Bauch von Vögeln in Arktis gelangt
„Tiere nehmen solche Resistenzgene durch ihre Nahrung auf. Ich vermute, dass sie im Körper von Vögeln bis in die Arktis transportiert wurden - wo sie über den Vogelkot dann in den Boden gelangt sind“, wird Graham zitiert. Möglicherweise sind die Keime aber auch über den Wasserkreislauf dorthin gelangt, so der Mikrobiologe.

Immun gegen Mehrzahl der Antibiotika
Laut Angaben von Graham macht der Erbfaktor blaNDM-1-Bakterien immun gegenüber einer Reihe von Antibiotika, vor allem gegenüber den Carbapenemen - eine der letzten Waffen, die Mediziner noch zur Behandlung von resistenten Keimen zur Verfügung haben.

Vor allem in Krankenhäusern treten immer häufiger pathogene Keime auf, die bereits gegen mehrere Antibiotika resistent sind. Gegen diese Erreger haben die Medikamente keine Chance mehr und eine bis dato gut behandelbare Infektion kann so zu einer ernsthaften Bedrohung für den Patienten werden.

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