Nach Nasenbeinbruch

Kitz-Retter Otmar war den Tränen nahe

Wintersport
26.01.2019 08:01

Wir haben neue Helden! Es roch nach einer echten rot-weiß-roten Pleite im Abfahrts-Spektakel von Kitz! Doch dann schoss Otmar Striedinger mit Nummer 27 aufs Podest. Der Kärntner sitzt damit im WM-Flieger. Daniel Danklmaier wurde zudem Fünfter.

Mehr als fünf Jahre musste Otmar Striedinger auf den zweiten Podestplatz seiner Karriere warten. Dazwischen lagen unter anderem Platz fünf bei Olympia 2014 (zwei Hundertstel hinter Bronze), viele Verletzungen und vor zwei Jahren der Materialwechsel zu Salomon. „Dass es jetzt ausgerechnet in Kitz klappt, damit geht ein Bubentraum in Erfüllung. Eigentlich ist es schöner als jeder Traum“, kämpfte der 27-Jährige mit den Tränen.

Halt den Mund
Vor zwei Jahren hatte die Streif „Oti“ brutal abgeworfen - Nasenbeinbruch. Auch am Freitag versuchte die schwierigste Abfahrt der Welt alles, um Striedinger einzuschüchtern. Der im Salzburger Lungau lebende Kärntner sah den Beinahe-Sturz von Vincent Kriechmayr im TV. „Bumm, da hat’s mir kurz die Schneid abgekauft.“ Doch dann blinzelte plötzlich die Sonne vom Himmel. „Mein Physio hat gesagt: Oti, das ist dein Tag, alles ist angerichtet“, erzählte Striedinger lachend. Seine Antwort? „Halt doch bitte den Mund, runterfahren muss ich - und nicht du.“ Als Striedinger dann im Starthaus stand, schoss es ihm durch den Kopf: „Alles oder nichts! Und ich hab dann wirklich genau die richtige Mischung aus Köpfchen und Attacke gefunden.“

Striedinger ist damit - aufgrund der schweren Verletzung von Max Franz (Fersenbruch!) - auch in den WM-Flieger gesprungen. „Ich konzentriere mich aufs Skifahren. Den Rest machen dann sowieso die Trainer.“

Echter Ausnahmezustand herrschte gestern auch im Hause Danklmaier! Daniel bestätigte seinen Sieg in der Kitz-Europacup-Abfahrt und die Leistungen in den Trainings: Platz fünf, sensationell! „Die Genugtuung ist gewaltig“, freute sich der 25-jährige Steirer. Der wie Striedinger eigentlich „nur“ in der zweiten Truppe der Österreicher (Gruppe „Weltcup Speed 2“) daheim ist. Die beiden Überraschungsmänner teilen sich in der Gamsstadt im Kitzhof übrigens ein Zimmer. Und während die meisten anderen froh sind, dass die Abfahrt vorbei ist, meinte Streif-Liebhaber Danklmaier: „Ich würde hier am liebsten jeden Tag ein Rennen fahren!“ Voller Angriff ist daher auch im morgigen Super-G garantiert.

Alex Hofstetter, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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