Musiktheater Linz:

Musical bringt brennende Konflikte auf die Bühne

Oberösterreich
25.01.2019 18:00

Das Musical „Ragtime“ von Stephen Flaherty, das am 8. Februar im Linzer Musiktheater Premiere feiert, spielt im New York des beginnenden 20. Jahrhunderts - doch die brennenden Konflikte im Stück rund um Kriminalität, Rassismus und Identitätssuche sind brandaktuell! Musicalstar Gino Emnes konnte für eine der drei Hauptrollen gewonnen werden. Die „OÖ-Krone“ besuchte die Proben.

„Ragtime“ ist die Antithese zum leichtfüßigen „Der Amerikaner in Paris“, das parallel im Linzer Musiktheater aufgeführt wird, erklärt Regisseur Matthias Davids beim Probenbesuch der „Krone“: „Wir suchten nach einem Stück mit praller Geschichte, ,Ragtime’ war perfekt, denn es ist mit historischen Figuren verwoben, hat eine komplexe Handlung und thematisiert Probleme, die heute leider wieder genauso relevant sind wie damals.“ Dass er dem Musical-Publikum zu viel zumutet, glaubt er nicht: „Es ist ein Vorurteil, dass Musicals immer leichte Unterhaltung sind, schon der Klassiker ,West Side Story’ war doch sozialkritisch.“

Einwanderungswelle in New York
Im New York vor rund hundert Jahren spielt die Geschichte, damals prallten die Kulturen während der Einwanderungswelle aufeinander, es kam zu brennenden Konflikten. Gleich drei Hauptfiguren versuchen, in diesem Umfeld ihren Weg zu finden. Der niederländische Musical-Star Gino Emnes spielt Coalhouse Walker Jr., einen schwarzen Ragtime-Pianisten: „Er kämpft für Gerechtigkeit. Ich habe selbst Rassismus erlebt, als Farbiger muss man immer härter arbeiten als alle anderen, diese Gefühle verarbeite ich in meiner Rolle.“ Auch der Jude Tate kämpft um und mit dem amerikanischen Traum. Publikumsliebling Riccardo Greco freut sich auf den Part: „Ich habe das erste Mal das Glück, mit Kindern zu arbeiten, das ist total spannend und natürlich auch eine Herausforderung.“

Frauenrechte thematisiert
Die dritte Hauptrolle, die nur als Mutter bezeichnet wird, übernimmt Daniela Dett. Ihre Konflikte sind ganz andere: „Es geht um Frauenrechte, ich habe zu dem Thema im Vorfeld viel geforscht. Meine Figur macht eine tolle Entwicklung durch.“ Momentan bekommt die Inszenierung ihren Feinschliff, erstmals wird es auch einen buchstäblichen Höhenflug geben...

Jasmin Gaderer/Kronen Zeitung

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