Start für „Titanium“

Kryptogeld: Polizei verfolgt illegalen Handel

Web
25.01.2019 08:51

Das EU-Projekt Titanium zur Bekämpfung von Kriminalität im Darknet hat seine Praxisphase eingeläutet. Über mehrere Monate wollen Spezialisten aus 15 Forschungseinrichtungen, IT-Firmen und Polizeibehörden illegalen Cyberaktivitäten nachspüren. Die Koordinierung hat das Austrian Institute of Technology (AIT) inne, Universität Innsbruck und Bundeskriminalamt (BK) sind ebenso beteiligt.

„Wir sind mit Kollegen vom Cybercrime Competence Center und Betrugs-Experten vertreten“, erläutert BK-Sprecher Vincenz Kriegs-Au. „Ziel ist es, verschiedene Tools zu entwickeln und zu testen, die zur Klärung von Straftaten beitragen.“ Die Software werde in sogenannten Field Labs getestet, wo Fälle simuliert werden. Die Anwendungen sollen in weiterer Folge in Echtzeit arbeiten und Akteure enttarnen sowie Daten für statistische Analysen zusammenfassen.

Das europäische Projekt war im Mai 2017 an den Start gegangen. Seit Donnerstag steht eine entwickelte Software den Polizeibehörden in Österreich, Deutschland, Finnland und Spanien zu Testzwecken zur Verfügung.

Kryptowährungen im Visier
Die Ermittler wollen speziell kriminelle Handelsströme über Kryptowährungen ins Visier nehmen. Am Computer generierte Währungen wie Bitcoin ermöglichen einen von Banken unabhängigen Handel und gelten als weitgehend anonymes Zahlungsmittel.

Mithilfe der Software aus eigener Entwicklung wollen die Sicherheitsexperten gerichtsfestes Beweismaterial aufspüren. Dabei habe das Projekt besonderes Augenmerk auf die Einhaltung von rechtlichen und ethischen Vorgaben gelegt, heißt es. Datenschutzaspekte seien schon bei der Grundkonzeption der Software bedacht worden, sagte Franziska Boehm, Leiterin des Zentrums für Angewandte Rechtswissenschaft des Karlsruher Instituts für Technologie KIT.

Eingriff in Grundrechte nur in begründeten Fällen
Das Darknet - ein Teil des Internet, in dem Nutzer sich weitgehend anonym austauschen können - gilt als beliebter Ort etwa für Waffen- und Drogenhandel. Er bietet allerdings auch Nutzern in repressiven Ländern Schutz, die eine Plattform für den sicheren Austausch suchen.

Da die Verarbeitung von Darknet-Daten regelmäßig einen Eingriff in die Grundrechte der Betroffenen darstelle, sei es entscheidend, dass dies nur in begründeten Fällen und auf Basis einer Rechtsgrundlage erfolge, erläuterte Projekt-Koordinator am KIT, Thilo Gottschalk.

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