300.000 € Schaden

Zahnarzt pfuschte und betrog reihenweise Patienten

Oberösterreich
24.01.2019 06:00
Schwerer gewerbsmäßiger Betrug, Zahnbehandlungen ohne entsprechende Qualifikation, schwere Körperverletzung und sexuelle Belästigung von Mitarbeiterinnen: Mit dieser Liste an Vorwürfen sieht sich ein Brüderpaar aus dem Bezirk Steyr-Land konfrontiert. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.

Von einem „nicht endenwollenden Sumpf“ spricht der Steyrer Staatsanwalt Andreas Pechatscheck bei der Anklage gegen ein Brüderpaar aus dem Bezirk Steyr-Land, für das die Unschuldsvermutung gilt.

Nie eingesetzte Implantate verrechnet
Dem Jüngeren wird schwerer gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Als Zahnarzt soll er von Patienten Geld für nie eingesetzte Implantate kassiert haben. Auch bei den Zahnkronen wurde mit Kunststoff statt Keramik getrickst. Außerdem sollen Leistungen, die es nie gegeben hat, verrechnet worden sein.

300.000 Euro Schaden
Der Schaden bei den Patienten und Versicherungsanstalten wird auf mindestens 300.000 Euro geschätzt. Die OÖGKK hat jedenfalls 150.000 Euro an Rückforderungen gestellt. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Dentisten bis zu sechs Jahre Haft. Besonders erschwerend wird ihm zur Last gelegt, dass er auch nach einer Körperverletzungs-Klage einer Patientin, die im Herbst auf der Intensivstation lag, weiter gepfuscht und falsch abgerechnet haben soll. Laut der Staatsanwaltschaft haben sich mittlerweile weitere Opfer gemeldet und den Zahnarzt angezeigt.

Patienten ohne Zulassung behandelt
Bei den Behandlungsfehlern in der Privatordination soll auch der ältere Bruder die Finger im Spiel gehabt haben – obwohl er keine Zahnarzt-Zulassung besitzt und aufgrund eines Bescheides ausschließlich im Zahngesundheitszentrum Steyr arbeiten darf.

Vorwurf der sexuellen Belästigung
Neben all diesen Vorwürfen sieht sich der Ordinations-Boss auch noch mit Beschwerden über sexuelle Belästigung konfrontiert. Einer jungen Mitarbeiterin soll er bereits an den ersten Arbeitstagen per Whatsapp-Nachrichten mitgeteilt haben, dass sie ein sexy Outfit und ein geiles Profilbild habe. Bei der Polizei gab die junge Dame an, begrapscht worden zu sein.

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