„Die Opfer fallen in eine Ohnmacht. Wenn ihnen nicht geholfen wird, dann holt die Tat sie wieder ein“, weiß Anwalt Stefan Rieder. Er ist der Landesleiter des Weißen Ringes in Salzburg und für das Rechtliche zuständig. Durch ihn haben die Opfer eine Stimme im Strafverfahren: „Information und Transparenz ist sehr wichtig.“ Viele Opfer wissen oft nichts über die Vorgänge – gerade bei Strafverfahren liegt der Fokus der Behörden auf dem Täter. Da greift der Weiße Ring ein, verschafft eine „psychosoziale Abfederung der Belastungen eines Strafverfahrens“.
„Kontakt mit Opfern hält oft Jahre nach Tat an“
Die Expertin dafür ist Angela Ehrenreich, seit Herbst neue Vize-Leiterin: Sie macht psychosoziale Prozessbegleitung. „Straftaten kommen in Form von Flashbacks wieder hoch, auch lange nach der Tat. Das ist sogar der Regelfall.“
Auch für die Polizei ist die Arbeit des Opferschutzvereins „sehr wichtig“, unterstreicht Karin Linecker, zweite Stellvertreterin und Chefinspektorin: „Es entlastet die Ermittler, da die Opfer betreut werden.“
Das Trio fordert Verbesserungen, wie eine automatische Daten-Weitergabe. „Traumatisierte sind nicht in der Lage, Kontakt zu suchen, sie sind in einer Art Schockstarre“, weiß Rieder. Wer betroffen ist, kann sich melden: telefonisch unter 0699/13434005 oder online unter www.weisser-ring.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.