Der Weiße Ring hilft

Der harte Alltag als Opfer eines Gewaltverbrechens

Salzburg
23.01.2019 06:30
Ein Taxler, dem ein Räuber einst eine Pistole an den Hals gesetzt hat, spürt die Waffe bis heute noch: Er ist nur eines von etlichen Beispielen, wie die Opfer von Straftaten psychisch leiden – und das sogar jahrelang. Ein Verein, der kürzlich seinen 40. Geburtstag gefeiert hat, hilft Betroffenen kostenlos: der Weiße Ring.

„Die Opfer fallen in eine Ohnmacht. Wenn ihnen nicht geholfen wird, dann holt die Tat sie wieder ein“, weiß Anwalt Stefan Rieder. Er ist der Landesleiter des Weißen Ringes in Salzburg und für das Rechtliche zuständig. Durch ihn haben die Opfer eine Stimme im Strafverfahren: „Information und Transparenz ist sehr wichtig.“ Viele Opfer wissen oft nichts über die Vorgänge – gerade bei Strafverfahren liegt der Fokus der Behörden auf dem Täter. Da greift der Weiße Ring ein, verschafft eine „psychosoziale Abfederung der Belastungen eines Strafverfahrens“.

„Kontakt mit Opfern hält oft Jahre nach Tat an“
Die Expertin dafür ist Angela Ehrenreich, seit Herbst neue Vize-Leiterin: Sie macht psychosoziale Prozessbegleitung. „Straftaten kommen in Form von Flashbacks wieder hoch, auch lange nach der Tat. Das ist sogar der Regelfall.“

Auch für die Polizei ist die Arbeit des Opferschutzvereins „sehr wichtig“, unterstreicht Karin Linecker, zweite Stellvertreterin und Chefinspektorin: „Es entlastet die Ermittler, da die Opfer betreut werden.“

Das Trio fordert Verbesserungen, wie eine automatische Daten-Weitergabe. „Traumatisierte sind nicht in der Lage, Kontakt zu suchen, sie sind in einer Art Schockstarre“, weiß Rieder. Wer betroffen ist, kann sich melden: telefonisch unter 0699/13434005 oder online unter www.weisser-ring.at

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