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Adolf Hitler, ein Dilettant in der Kriegsführung

Medien
22.01.2019 08:35

Adolf Hitler ist als schonungsloser Militärführer und schlauer Stratege in die Geschichte eingegangen, doch war er wirklich der „größte Feldherr aller Zeiten“? Mit der vierteiligen Dokumentationsserie „Wahre Geschichte“ nimmt ARTE geschichtsträchtige Personen und Ereignisse in den Fokus und betrachtet diese aus einer neuen Perspektive. Die erste Folge am Dienstag (20.15 Uhr) widmet sich Hitler als Feldherr.

Sein „Blitzsieg“ gegen Frankreich 1940 verblüffte die ganze Welt und besiegelte die Eroberung Westeuropas - galt Frankreich doch damals als stärkste europäische Militärmacht. Doch anders als gemeinhin angenommen, hatte der „Führer“ diesen beispiellosen Siegeszug zwar veranlasst, der Plan dazu stammte aber nicht von ihm, wie Autorin Christiane Ratiney in der Auftaktfolge von „Wahre Geschichte“ zeigt.

Dieser Triumph, der den Ideen anderer Strategen entsprang, elektrisierte Hitler und ließ ihn glauben, dass Gleiches auch an der Ostfront möglich sei. Doch seine Machtgelüste scheiterten an den Weiten des Sowjetreichs, das bis zur Zerschlagung Hitlerdeutschlands durch die Alliierten der Hauptfeind der Nazi-Ideologie war.

Mangelhafter Stratege
Wieder und wieder habe Hitler die Schlagkraft der Roten Armee und der Alliierten unterschätzt und Strategie und Taktik der Kriegsführung nur mangelhaft beherrscht, schildert Ratiney. „Mehrfach setzte er auf Bluff, weil er glaubte, auf diese Art den entscheidenden Sieg davontragen zu können.“

Dennoch gilt er im kollektiven Gedächtnis nach wie vor als unerschrockener Stratege, der beinahe ganz Europa unterworfen hätte. Dank dieser Legende konnte eine Reihe unangenehmer Fragen vermieden werden, wie zum Beispiel die Blindheit der Alliierten gegenüber der Nazi-Ideologie, ihre fehlende Koordinierung oder auch ihre widersprüchlichen Interessen.

Verhängsnisvoller Hochmut
Die erste Folge der Dokumentationsreihe zeigt, dass Hitler zweifelsohne ein Militärführer war, dessen Hochmut und verhängnisvolle Ideologie ihn jedoch verblendete. Im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges erwies sich der selbsternannte Stratege als ein Amateur, dessen Irrtümer Deutschland in die Katastrophe führten.

Direkt im Anschluss (21.05 Uhr, ARTE) widmet sich die Episode „Marshallplan“ dem Konjunkturprogramm der USA nach dem Zweiten Weltkrieg und der Frage, wie selbstlos dieses wirklich war.

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