„Gesundes Österreich“

„Geistheiler“ darf groß in Zeitung werben

Medien
21.01.2019 11:45

In einem doppelseitigen Inserat wirbt ein „Geistheiler“ in einer österreichischen Tageszeitung. Das sorgt für Aufmerksamkeit - aber wohl nicht nur so, wie sich das der Werbekunde vorgestellt hat. Auf Twitter wird die Einschaltung teils heftig kritisiert. Schließlich rühmt sich dieser niederösterreichische „Geistheiler“ sogar damit, krebskranke Kinder zu „besuchen“. Auch Kühe können sich seinen Fähigkeiten offenbar nicht entziehen - dafür muss es nicht einmal ein Treffen geben, Foto genügt.

Der als entgeltliche Einschaltung gekennzeichnete und im Erscheinungsbild einer Reportage gehaltene Artikel erschien am Sonntag in der (Gratis-)Tageszeitung „Österreich“. Auf einer Doppelseite gewährt der „Geistheiler, Hellseher und Radiästhet (Wünschelrutengeher)“ Einblick in seinen Tätigkeitsbereich.

Besonders stechen hier zwei „Fallbeispiele“ ins Auge: Einerseits rühmt sich der von Niederösterreich aus praktizierende „Heiler“ damit, eine Kuh vom Milchfieber befreit zu haben. Er habe mit dem Tier „über ein Foto aus der Ferne gearbeitet“. Zwei Tage später sei die Kuh gesund gewesen. So weit so skurril.

Bei Mädchen (9) „Krebszellen isoliert“
Beim nächsten Beispiel hört sich aber für viele „Krone“-Leser der Spaß auf: Der Mann behauptet tatsächlich, ein neunjähriges Mädchen, das mit einer schweren Krebserkrankung zu kämpfen hat, erfolgreich behandelt („besucht“, „Zellen isoliert“) zu haben. Der Hausarzt der Familie habe von einem „Wunder“ gesprochen ...

„Könnte lebensgefährlich werden“
„Schwachsinn“ sei „immer schon ein Geschäftsmodell in Österreich“ gewesen, heißt es in Reaktionen auf Twitter. Aber auch rechtliche Konsequenzen werden gefordert - so stelle das Inserat gar eine Gefahr für die Öffentlichkeit dar und „sollte angezeigt werden“, meint ein User. „Für Menschen, die so etwas glauben, könnte es lebensgefährlich werden.“

Was denken Sie über das fragwürdige Inserat? Wie weit dürfen Medien gehen, wenn es um bezahlte Inhalte geht? Sagen Sie‘s uns auf Facebook, Twitter und natürlich hier in den Storykommentaren - wir freuen uns auf Ihre Meinung!

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