Kein Scherz! Häftlinge in heimischen Justizanstalten werden künftig mit teilweise skurrilen Piktogrammen auf Verhaltensregeln hinter den Häfenmauern hingewiesen. 46 folierte, gelochte und geheftete Hausregeln wurden kreiert - „für ein besseres Miteinander“.
Ordnung muss sein. Vor allem hinter Gittern! Doch viele Insassen verstanden die aneinandergereihte Buchstabenlawine in den Hausordnungen (trotz Übersetzung in vielen Sprachen) nicht. Und so fasste die Vollzugsdirektion einen Entschluss: Statt sperriger Gesetzestexte müssen Zeichnungen bzw. Taferln her!
„Schlechte bis gar keine Schulbildung“
Denn: „Aufgrund von schlechter bis gar keiner Schulbildung können schriftliche Abhandlungen nicht verstanden werden, beziehungsweise fehlt es am Leseverständnis in der Muttersprache oder dem sinnerfassenden Lesen.“ Hinzu komme außerdem das „Phänomen des funktionalen Analphabetismus“.
Somit wird Strafgefangenen künftig ein Konvolut voller schwarzer Manderln in die Hand gedrückt, die Herrn und Frau Insasse zeigen, was erlaubt, verboten und wann etwas zu erledigen ist. Aufstehen, duschen, essen. Auch Betstunden sind genau geregelt, Drogendeals verboten - grüßen ist Verpflichtung!
Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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