Rektoren-Suche

Uni-Job: „Ex-Ministerin wurde diskriminiert“

Salzburg
18.01.2019 20:00

Paukenschlag bei der Nachfolge-Suche für den Langzeitchef der Universität, Heinrich Schmidinger: Der Arbeitskreis für Gleichstellungsfragen (AKG) gab der Beschwerde der Ex-Bildungsministerin der SPÖ statt. Am Zug ist nun die Schiedskommission, die das Auswahlverfahren zurück an den Start schicken könnte.

Die Sitzung des AKG fand am Mittwoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und das Ergebnis wird behandelt wie ein Staatsgeheimnis. Offiziell gibt es keinen Kommentar. Renate Schönmayr, die stellvertretende AKG-Vorsitzende wollte nur bestätigen, dass es eine Sitzung gab. Die „Krone“ erfuhr das Ergebnis dennoch: „Fünf Mitglieder erkannten eine sachliche Diskriminierung, zwei stimmten dagegen, darunter die Vorsitzende Siegrid Schmidt, zwei enthielten sich“, so ein Uni-Insider.

15 Bewerber gab es für den Posten. Eine Findungskommission reihte die Ex-Ministerin, die schon acht Jahre Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien war, auf Platz eins. Nach einem Hearing und einer achtstündigen Sitzung des Uni-Senats – die Vertretung von Professoren, Assistenten, sonstigen Mitarbeitern und Studenten – flog Hammerschmid aber aus dem Rennen. Stattdessen wurde der Salzburger Arbeitsrechtler Rudolf Mosler auf Platz eins gereiht. Der Universitätsrat (Aufsichtsrat) sollte Ende Jänner seine Berufung bestätigen.

Hammerschmid machte sich in Salzburg Feinde

Nun könnte die Entscheidung des Senats null und nichtig sein. Hammerschmid witterte eine auf Mosler zugeschneiderte Ausschreibung. Es sei von langer Hand geplant gewesen, sie auszubooten. „Sie war eindeutig die beste Kandidatin“, so ein Uni-Insider. Kritiker meinen, die Ex-Ministerin solle verhindert werden, weil Mosler als der angenehmste Kandidat gilt.

Andererseits hat es Hammerschmid geschafft, sich sehr schnell Feinde zu machen: So wandte sie sich im Vorfeld per Anwalt an ein Mitglied des Senats, was einige Aufregung verursachte. Und im Hearing betonte die Molikularbiologin zu sehr die Bedeutung der Naturwissenschaften, was in den anderen Fakultäten als Kampfansage verstanden wurde.

Am Zug ist nun die Schiedskommission der Universität. Deren Vorsitzende, die Psychologin Eva Traut-Mattausch, gilt allerdings als befangen. Sie soll Vizerektorin für Forschung und Lehre werden, sollte die Wahl auf Mosler fallen. „Das ist mein Vorschlag“, bestätigt dieser.

Wolfgang Fürweger
Wolfgang Fürweger
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