China lenkt nicht ein

Kanada will Staatsbürger vor dem Tod bewahren

Ausland
16.01.2019 09:01

Die kanadische Regierung hat China im Fall eines wegen Drogenschmuggels zum Tode verurteilten Kanadiers um „Milde“ gebeten. „Wir haben mit dem Botschafter Chinas in Kanada gesprochen und um Milde gebeten“, sagte die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland am Dienstag. Sie betonte, ihr Land sei gegen die Todesstrafe, da diese „unmenschlich und unangemessen“ sei.

Die Regierung widersetze sich jedes Mal, wenn ein Kanadier im Ausland zum Tode verurteilt werde. Der Fall des Kanadiers Robert Lloyd Schellenberg hat die Spannungen zwischen Ottawa und Peking verschärft. Ein Gericht im Nordosten Chinas hatte den 36-Jährigen am Montag wegen Drogenschmuggels zum Tode verurteilt.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau kritisierte das scharf, die Regierung in Peking wies dies als „unverantwortlich“ zurück. Die kanadische Regierung verschärfte außerdem ihre Reisehinweise für China, kurz darauf zog China mit entsprechenden Reisehinweisen nach.

Fall führte zu politischen Spannungen
Die Beziehungen zwischen Kanada und China sind derzeit ohnehin schon angespannt. China ist verärgert über die Festnahme der Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou in Kanada Anfang Dezember. Inzwischen wurde Meng gegen Zahlung einer Kaution unter strengen Auflagen freigelassen. Das Verfahren zu ihrer Auslieferung an die USA läuft. Die USA werfen der Unternehmerin Verstöße gegen die Iran-Sanktionen vor und fordern ihre Auslieferung.

Mehrere Kanadier in China festgenommen
Seit Mengs Verfahren wurden in China mehrere kanadische Staatsbürger festgenommen - ein Ex-Diplomat und ein in China lebender Nordkorea-Experte sind weiterhin in Haft. Die beiden Männer stehen der Volksrepublik zufolge im Verdacht, die „nationale Sicherheit“ zu gefährden - in China eine Umschreibung für Spionage. Nach Einschätzung von Beobachtern war die Festnahme der beiden Kanadier eine Vergeltungsaktion der chinesischen Behörden für die Festsetzung der chinesischen Topmanagerin Meng. Der Fall Schellenberg trägt nicht zur Beruhigung bei.

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