Schutzbauten intakt

7 Meter in 7 Tagen: Schnee-Rekord auf Nordkette

Tirol
15.01.2019 10:37

Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen gab’s auf der Innsbrucker Nordkette so viel Schnee in so kurzer Zeit: Sieben Meter sind es mittlerweile, „und zwar nicht punktuell, sondern durchgehend“, berichtete die Stadtführung am Montag. Obwohl der Neuschnee auf einer Schwimmschicht liegt und Stufe 5 herrscht, müsse man sich keine Sorgen machen: Die Schutzbauten sind groß genug und intakt!

„Wir haben jetzt in den Anbruchgebieten sieben Meter Schnee liegen, und zwar nicht punktuell, sondern durchgehend“, schilderte Elmar Rizzoli, Amtsleiter für Allgemeine Sicherheit.

„Das gab es noch nie“
„Normalerweise verzeichnen wir diese Schneemenge am Ende eines schneereichen Winters. Derzeit haben wir Gesamtniederschlagsmengen von zehn Metern, davon sieben Meter binnen einer Woche. Das ist einzigartig, das gab’s noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.“

Der am Montag neu hinzugekommene Schnee liege auf einer mehrere Tage alten Schwimmschneeschicht. „Das bedeutet, jetzt ist es brandgefährlich. Jetzt sind Selbstauslösungen von größeren Lawinen möglich.“ Doch selbst wenn es dazu kommt: „Es besteht keine Bedrohung für das Siedlungsgebiet von Innsbruck“, betonten Bürgermeister Georg Willi und Sicherheitsstadtrat Franz Xaver Gruber.

Die Schutzbauten sind intakt
„Die Lawinenschutzgitter sind auf diese Schneehöhen ausgelegt, alle Bauwerke sind intakt, die Auffangbecken leer. Alle Schutzbauten sind ausreichend dimensioniert!“ Problematischer wäre es, wenn schon einige Lawinen abgegangen wären und die Becken voll wären: „Aber das ist nicht der Fall. Es ist noch nichts Größeres abgegangen - und im besten Fall bleibt auch alles oben.“

Öffnung des Skigebiets am Wochenende?
Auf Sprengungen verzichtet die Stadt derzeit. „Dies ist nicht das Allheilmittel für die ganze Nordkette, sondern sie dienen dem Schutz der Seegrube.“ Rizzoli rechnet damit, dass bis zum Wochenende das Skigebiet schon wieder geöffnet werden könnte. „Die Situation kann sich auch rasch ändern.“ Die Sicherheitsmaßnahmen für 80 Häuser in der gelben bzw. roten Zone in Mühlau, Hötting und Kranebitten wird voraussichtlich heute aufgehoben: „Die Gefahr von Staublawinen besteht aktuell nicht mehr“, erklärten die Experten.

„Es bleibt bis Juni spannend“
„Mit diesem Wasser, das aktuell oben liegt, werden wir noch einmal zu tun haben“, prophezeit Rizzoli: „Es braucht nur ein warmes Frühjahr mit viel Regen. Es bleibt also bis in den Juni spannend.“ Die Stadtführung warnt eindringlich, gesperrte Wege zu betreten.

So hoch türmt sich die weiße Pracht
Doch auch der Osten Tirols versinkt unter einer gewaltigen Schneedecke, wie ein Video aus Hochfilzen zeigt, das der Vorsitzende des ÖGB-Tirol, SPÖ-Politiker Franz Reiter, auf Facebook veröffentlichte (siehe oben). Zu sehen: ein Fabriksgelände und Schnee so weit das Auge reicht. Die wahren Dimensionen werden allerdings erst Augenblicke später ersichtlich.

So türmt sich die weiße Pracht so hoch wie ein Lkw-Anhänger, der in Millimeterarbeit durch eine schmale Schneise auf den Parkplatz geschleppt wird.

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